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16.10.2019 13:26 Alter: 5 yrs
Kategorie: Gesundheitspolitik, Berufspolitik, Praxisfinanzen, Privates Gebührenrecht

Faire Bezahlung für zahnmedizinische Fachangestellte

Zahnärzte formulieren Appell an den Gesundheitsminister


 

„Zahnärzte können ihre Mitarbeiter nur fair bezahlen, wenn sie für ihre zahnärztlichen Leistungen auch ein faires Honorar erhalten“, erklärte Zahnarzt Joachim Hoffmann, Landesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte in Westfalen-Lippe (FVDZ-WL), im Rahmen der Hauptversammlung des Bundesverbandes des FVDZ, die am vergangenen Wochenende im sächsischen Radebeul stattfand.

 

„Eine adäquate Bezahlung ist notwendig, damit die zahnmedizinischen Fachangestellten ihren anspruchsvollen und aufreibenden Beruf auch weiterhin mit Empathie und Kompetenz ausüben können – stets zum besten Wohl der Patienten“, erklärte Joachim Hoffmann. Seit 1988 wurde der Punktwert der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) nicht erhöht. „Trotz allgemeiner Preissteigerungen und Teuerungsrate stagniert das Honorar seit mehr als 30 Jahren. Somit sind ein wirtschaftlicher Betrieb der Praxen und eine angemessene Bezahlung für hochqualifiziertes Personal nicht mehr möglich. Die zahnärztliche Versorgung ist in Gefahr“, warnte Joachim Hoffmann.

 

Der FVDZ-WL fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf, den Punktwert der GOZ jährlich zumindest entsprechend der Teuerungsrate anzupassen. Somit könnten die Zahnärzte auch die Gehälter ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dementsprechend anpassen. „Der Staat als Arbeitgeber passt die Gehälter seiner Mitarbeiter auch regelmäßig an die allgemeinen Preissteigerungen an. Wir Zahnärzte würden dies auch gerne tun, können es aber nicht, weil ständig steigenden Kosten seit 30 Jahren gleichbleibende Honorare gegenüber stehen“, sieht Hoffmann eine große Ungerechtigkeit. In Nordrhein-Westfalen verdienen Zahnmedizinische Fachangestellte ca. 30 Prozent weniger als die Verwaltungsfachangestellten der Krankenkassen.

 

„Wir fühlen uns von der Politik nicht ernst genommen. Ständig wird von dort die hohe Qualität der zahnärztlichen Behandlung eingefordert. Unsere Mitarbeiter sollen bestens qualifiziert werden, und auch die Digitalisierung erzeugt Kosten. Aber die Politik scheint nicht bereit zu sein, nach 30 Jahren mal die Honorare anzupassen. Darunter leiden im Endeffekt hauptsächlich die Patienten“, ärgert sich Joachim Hoffmann, der in eigener Praxis im sauerländischen Kirchhundem praktiziert.

 

Quelle: PM des FVDZ-WL am 16. Oktober 2019