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20.04.2018 11:18 Alter: 6 yrs
Kategorie: Berufspolitik, Medien & Internet, Zahnheilkunde

Verständlich, wissenschaftlich und rechtssicher

Anforderungen an Patienteninformationen: Methodenpapier des ZZQ


Das Zentrum Zahnärztliche Qualität (ZZQ) – eine Einrichtung in gemeinsamer Trägerschaft von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung – hat ein Methodenpapier über „Anforderungen an evidenzbasierte, patientenorientierte Gesundheitsinformationen“ entwickelt. Dieses ist im Netz unter www.zzq-berlin.de öffentlich zugänglich und soll zielgruppenorientierte Kriterien für zahnmedizinische Gesundheitsinformationen im Hinblick auf Verständlichkeit, Wissenschaftlichkeit und Rechtssicherheit definieren.  

 

Ausgangspunkt ist dabei die Erkenntnis, dass medizinischen Laien insbesondere das richtige Verstehen, Einschätzen und Bewerten von Daten schwer fällt. Gerade bei den Informations- und Aufklärungsangeboten, die die Kommunikation von Patienten mit ihren Zahnärztinnen und Zahnärzten im Sinne eines „shared decision-makings“ verbessern sollen, ist aber das Verstehen und korrekte Einordnen die Grundvoraussetzung, um anschließend angemessene Präventionsempfehlungen und Therapieentscheidungen treffen zu können. In diesem Prozess können leitliniengestützte Gesundheitsinformationen und Patientenleitlinien – siehe Website der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde (DGZMK) – mit Darstellung der „bestmöglichen“ oder „bestverfügbaren“ Evidenz zur jeweiligen Fragestellung eine wertvolle Hilfestellung bieten. Denkbar seien aber hilfsweise auch andere Evidenzquellen wie beispielsweise Expertenmeinungen oder Fallbeschreibungen. Die jeweilige Grundlage der gewonnenen Informationen müsse allerdings regelmäßig transparent dargestellt werden, so die Autoren des Methodenpapiers.

 

Als Orientierung beim Erstellen „evidenzbasierter, patientenorientierter Gesundheitsinformationen“ schlägt das ZZQ einen Anforderungskatalog in Form einer Checkliste vor, wobei die Priorisierung der einzelnen Punkte themenabhängig und nach eigenem Ermessen erfolgen könne. Nicht in jedem Fall seien dabei alle Anforderungen gleichzeitig umzusetzen, da ansonsten die Gefahr bestehe, dass die Gesundheitsinformation überfrachtet werde und zu lang oder zu komplex ausfalle. Grundsätzlich gelte: Die Inhalte müssen für Menschen ohne zahnmedizinische Vorbildung verständlich und relevant sein.

 

Folgende Kriterien mit entsprechenden Erläuterungen werden in dem vorgelegten Methodenpapier empfohlen:

 

- Zielgruppenspezifische Merkmale

- Verständlichkeit

- Sachlich angemessene Darstellung

- Struktur und Inhalt

- Angaben zur Recherche

- Auswahl der Evidenz

- Ableitung der Empfehlungen und Bewertungen

- Darlegung von Informationen zu Nutzen und Schaden,

   Risikoangaben und Wahrscheinlichkeiten

- Patientenorientierung verbessern

- Qualitätszyklus

- Transparenz über Verfasser und Herausgeber sowie Aktualität

 

Quelle: ZZQ-Homepage