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27.06.2019 17:55 Alter: 5 yrs
Kategorie: Zahnheilkunde

Berlin erhält erste Trauma-Box

Blutungen stoppen: Neues Erste-Hilfe-System macht Laien zu Lebensrettern


 

Zu einer häufigen Todesursache von Schwerverletzten, bevor sie das Krankenhaus erreichen, zählt massiver Blutverlust: Große Wunden können schon nach Sekunden noch am Unfallort zum Tod durch Verbluten führen. Für Ersthelfer steht jetzt ein neu entwickeltes Erste-Hilfe-System zur Verfügung, mit dem sie schneller als bisher Blutungen stoppen können, solange, bis medizinisches Fachpersonal eintrifft. Die neue Trauma-Box enthält ein sogenanntes Tourniquet, ein Abbindesystem ähnlich einer Blutdruckmanschette, und einen saugfähigen Druckverband: Beides ist einfach, rasch und sicher auch von medizinischen Laien anwendbar. Mit dem Tourniquet lassen sich starke Blutungen an Armen und Beinen abbinden. Diese können beispielsweise entstehen, wenn bei einem  Werkstatt- oder Verkehrsunfall ein Arm oder Bein abgerissen wird, aber auch durch Schuss- und Explosionsverletzungen, die bei einem Terroranschlag oder Amoklauf verursacht werden.

 

Die erste Trauma-Box für den öffentlichen Raum in Berlin wird jetzt im Haus der Chirurgie angebracht. Die symbolische Übergabe an die Deutsche Chirurgie findet durch Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und die Deutsche Traumastiftung (DTS) statt am:

 

11. Juli 2019 um 16 Uhr

Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin Mitte

Luisenstraße 58/59

10117 Berlin

 

Nach und nach sollen die Trauma-Boxen deutschlandweit an Orten mit hohem Menschenaufkommen wie Bahnhöfen, Flughäfen und Einkaufszentren platziert werden – ähnlich den Defibrillatoren gegen Herz-Kreislauf-Stillstand. Eine gesetzliche Pflicht zur Bereitstellung von Trauma-Boxen gibt es nicht: DGU und DTS sprechen sich jedoch dafür aus, dass Unternehmen, Bund, Länder, Kommunen und Gemeinden selbstverpflichtend aktiv werden und das neue System in ihren Einrichtungen zur Verfügung stellen. So können sie dazu beitragen, dass Erste Hilfe jederzeit und überall vereinfacht und zugänglicher wird und damit Kollegen, Kunden oder Passanten zu Lebensrettern werden.

 

Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der symbolischen Übergabe der ersten Trauma-Box für Berlin teilzunehmen. Bei einer Live-Demonstration erfährt man, welche Handgriffe nötig sind, um ein Tourniquet anzulegen. Interessierte können die Anwendung der Trauma-Box-Produkte auch selbst testen.

 

Quelle: DGU- und DTS-PM vom 27. Juni 2019