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25.03.2019 12:12 Alter: 5 yrs
Kategorie: Praxisfinanzen, Berufspolitik

So viel verdienen Versicherungsangestellte

Aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis)


 

Vollzeitbeschäftigte in der Versicherungsbranche haben im vergangenen Jahr mit einem durchschnittlichen Monatsverdienst von brutto etwa 4.850 Euro (ohne Sonderzahlungen) rund ein Viertel mehr verdient als die Gesamtwirtschaft (knapp 3.900 Euro). Im Vergleich mit ausgewählten anderen Branchen liegt die Entlohnung der Versicherungs-Angestellten auf relativ hohem Niveau. Dies zeigen am Freitag veröffentlichte Destatis-Zahlen.

Im Jahr 2018 hat ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Schnitt einen Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzulagen von 3.880 Euro erzielt. Dies zeigen aktuell vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichte Zahlen zu den durchschnittlichen Arbeitnehmerverdiensten. Im Vergleich zum Jahr zuvor (VersicherungsJournal 26.3.2018) errechnet sich eine Steigerung um 2,9 Prozent.

 

Bruttomonatsverdienst und Sonderzahlungen

Unter Bruttoverdienst wird der regelmäßig gezahlte steuerpflichtige Arbeitslohn gemäß den Lohnsteuerrichtlinien verstanden.

Nicht hierzu zählen sonstige Bezüge (= Sonderzahlungen), steuerfreie Zuschläge für Schicht-, Samstags-, Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit, Essenszuschüsse sowie steuerfreie Beiträge des Arbeitgebers für seine Arbeitnehmer im Rahmen der Entgeltumwandlung.

Sonderzahlungen:

Sonderzahlungen entsprechen laut Destatis den „sonstigen Bezügen“ gemäß den Lohnsteuerrichtlinien – also etwa unregelmäßige, nicht jeden Monat geleistete Zahlungen wie Urlaubs-, Weihnachtsgeld, Leistungsprämien, Abfindungen, Gewinnbeteiligungen und Prämien für Verbesserungsvorschläge et cetera.

 

Für männliche Vollzeitbeschäftigte wird eine durchschnittliche monatliche Entlohnung von 4.075 Euro ausgewiesen (plus 2,8 Prozent im Vergleich zu 2017). Bei den Frauen ging es um leicht überdurchschnittliche 3,1 Prozent auf 3.432 Euro aufwärts.

 

Inklusive Sonderzahlungen im Schnitt fast 4.300 Euro

Inklusive Sonderzahlungen in Höhe von 397 Euro hat ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im vergangenen Jahr im Schnitt 4.287 Euro (plus 3,1 Prozent) bekommen. Bei den Herren fiel die Steigerungsrate mit 3,0 Prozent (auf 4.524 Euro) leicht unterdurchschnittlich aus.

Leicht über dem Schnitt wuchs das Salär der Damen (plus 3,2 Prozent auf 3.711 Euro). Die Sonderzahlungen fielen bei Letzteren mit durchschnittlich 280 Euro deutlich niedriger aus als bei den Männern (449 Euro).

 

Versicherungswirtschaft hinter Bankenbranche

Vollzeitbeschäftigte im Wirtschaftszweig „Versicherungen“ haben 2018 mit im Schnitt 4.851 Euro (ohne Sonderzahlungen) ziemlich genau ein Viertel mehr verdient als der bundesdurchschnittliche Arbeitnehmer.

Auch im Vergleich mit ausgewählten anderen Wirtschaftszweigen steht die Assekuranz relativ gut da. Im Dienstleistungsbereich insgesamt liegt der Durchschnittwert um fast 1.050 Euro niedriger, im Bereich Großhandel immerhin noch um etwa 800 Euro niedriger. Rechts- und Steuerberater sowie Wirtschaftsprüfer erhalten im Monat im Schnitt circa 700 Euro weniger.

In der Sozialversicherungs-Branche sind es ebenfalls fast 700 Euro weniger und im Wirtschaftszweig Werbung- und Marktforschung knapp 400 Euro weniger als in der privaten Versicherungswirtschaft. In den Branchen Energieversorgung sowie Information und Kommunikation liegt das durchschnittliche Salär um jeweils etwa 100 Euro pro Monat höher.

 

Assekuranz-Mitarbeiterinnen vor Bankerinnen

Wie in der Gesamtwirtschaft, liegt auch bei den Versicherungs-Angestellten die monatliche Entlohnung bei den Männern mit 5.412 Euro (ohne Sonderzahlungen) deutlich über demjenigen der Frauen. Für Letztere wird in der Statistik ein Wert von 4.315 Euro ausgewiesen.

 

Bei den Männern hatten 2018 die Versicherungs-Mitarbeiter wie in der Geschlechter-übergreifenden Betrachtung einen Verdienstrückstand zu den Bankern. Dieser fiel mit rund 330 Euro allerdings etwas größer aus als insgesamt. Bankerinnen liegen allerdings fast 100 Euro hinter den weiblichen Assekuranz-Beschäftigten.

Der Abstand bei den Männern zwischen Versicherungs-Angestellten und dem Bereich Sozialversicherung ist mit circa 900 Euro deutlich größer als insgesamt. Bei den Frauen liegen Beschäftigte in der Sozialversicherung nur leicht über 450 Euro hinter der privaten Assekuranz zurück.

 

Autor: Björn Wichert

Quelle: VersicherungsJournal am 25. März 2019