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07.03.2019 09:31 Alter: 5 yrs
Kategorie: Gesundheitspolitik, Berufspolitik, Zahnheilkunde

Zahnärzte fordern gesündere Verpflegung in Schulen und Kitas

Zahnärztekammer Nordrhein sieht dringenden Handlungsbedarf der NRW-Landesregierung


 

Die Zahnärztinnen und Zahnärzte in Nordrhein fordern die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen auf, für eine gesündere, zuckerreduzierte Schul- und Kitaverpflegung Sorge zu tragen.

 

„Zucker, zuckerhaltige Lebensmittel und ein Übermaß an Kohlenhydraten schaden der Gesundheit und den Zähnen“, so Dr. Ralf Hausweiler, Vizepräsident und Pressesprecher der Zahnärztekammer Nordrhein. Kinder und Kleinkinder, bei denen die Ernährung größtenteils fremdbestimmt ist, seien hier besonders anfällig.

 

In Schulen und Kindergärten werden regelmäßig Maßnahmen zur zahnmedizinischen Vorsorge durchgeführt. Zahnarztpraxen und Eltern können auf zahlreiche Hilfen und Informationen zur Vorsorge zurückgreifen – vom Kleinkindalter bis zum Erwachsenwerden.

Das bereits 2014 auf Bundesebene erarbeitete Konzept der Zahnärzteschaft zur zahnmedizinischen Prävention bei Kleinkindern ist inzwischen weitgehend umgesetzt: Für gesetzlich krankenversicherte Kleinkinder bis zum vollendeten 33. Lebensmonat sind ab dem 1. Juli 2019 drei zusätzliche zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen vorgesehen. Die Zahnärzte in Nordrhein werten das als Erfolg. Aber sie halten es für mindestens genauso wichtig, zuckerhaltigen Lebensmitteln den Kampf anzusagen.

 

„Wir nehmen die Verantwortung gegenüber unseren Patienten ernst und leisten zahnmedizinische Betreuung und Vorsorge vom Säugling bis ins hohe Alter“, so Dr. Johannes Szafraniak, Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein, „aber die besten Präventionskonzepte nützen nichts, wenn in Schulkantinen und Kitas beispielsweise Fertiggerichte oder Fruchtjoghurts mit einem hohen Zuckeranteil angeboten werden.“ In einem Joghurtbecher kann, je nach Hersteller und Größe, eine Zuckermenge von 6 bis 11 Würfeln stecken.

Wird in der Schule oder Kita keine gesunde, zuckerreduzierte Verpflegung angeboten, gibt es für Eltern und Kinder kaum Möglichkeiten, auf gesündere Alternativen auszuweichen.

 

Es sei deshalb eine vordringliche Aufgabe der Landesregierung, flächendeckend für eine gesunde Verpflegung in Schule und Kitas zu sorgen, fordern die Zahnärzte: „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer gesunden Ernährung und zur Vermeidung von Zahnerkrankungen dürfen zum Wohle der Kinder nicht länger ignoriert werden.“

 

Quelle: ZÄK-NR am 6. März 2019