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06.04.2018 18:22 Alter: 6 yrs
Kategorie: Gesundheitspolitik, Berufspolitik, Zahnheilkunde

Mundgesundheit von Kindern

Schleswig-Holstein belegt Spitzenplatz im europäischen Vergleich


Anlässlich des diesjährigen Weltgesundheitstages zum Thema „Flächendeckende Gesundheitsversorgung“ weist die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein einerseits auf die bereits erzielten Erfolge in der Prävention hin, fordert aber dennoch alle Beteiligten im Gesundheitswesen auf, in den flächendeckenden Gesundheitsaktivitäten nicht nachzulassen.

 

Für die im Auftrag der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) durchgeführten „Epidemiologischen Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe“ wurden im Schuljahr 2015/16 mehr als 32.000 Kinder in Schleswig-Holstein zahnärztlich untersucht. Als Maßeinheit zur Beurteilung der Mundgesundheit wurde der dmft-Index herangezogen, der die durchschnittliche Anzahl der kariösen, fehlenden und gefüllten Zähne abbildet. Die aktuelle Auswertung dieser 6. DAJ-Studie seit 1994 zeigt:

 

Fast 80 Prozent der 12-jährigen Sechstklässler in Deutschland haben naturgesunde bleibende Gebisse. Damit besetzt Deutschland in der Zahngesundheit dieser Altersklasse international eine Spitzenposition. In Schleswig-Holstein sind die Werte noch besser, während im Bundesdurchschnitt der dmft-Wert 0,44 beträgt, ist dieser in unserem Bundesland 25 Prozent niedriger, nämlich 0,33.  

Auch bei den erstmals untersuchten 3- und 6-jährigen Kindern belegt Schleswig-Holstein einen Spitzenplatz. Dennoch sind bereits 13,7 Prozent der 3-Jährigen in Kitas von frühkindlicher Karies der Milchzähne betroffen. Bei den 6- bis 7-jährigen Schulanfängern weisen nur 53,8 Prozent der Kinder naturgesunde Gebisse auf.

Die Studie weist auch aus, dass die Kinder in den schleswig-holsteinischen Zahnarztpraxen im Land gut versorgt werden. Der Sanierungsgrad ist im Bundesvergleich hoch.

 

„Dass wir in Schleswig-Holstein in puncto Zahngesundheit der Kinder so erfolgreich sind, hat einen Grund“, kommentiert Dr. Michael Brandt, Präsident der Zahnärztekammer, „es ist das intensive Zusammenwirken von Gruppenprophylaxe in den Kitas und Schulen und Individualprophylaxe in den Zahnarztpraxen.“

 

Brandt dankt den 27 Jugendzahnärztinnen und –zahnärzten in den Landkreisen, die in der Gruppenprophylaxe tätig sind, sowie den 2300 Zahnärztinnen und Zahnärzte in den Praxen im Land, die tagtäglich hervorragende Arbeit leisten und sich besonders um die kleinen Patienten kümmern. „Die Zahnärztekammer fördert seit 20 Jahren die Zahngesundheit mit dem Zahnärztlichen Kinderpass, der bereits in der Schwangerschaft der werdenden Mütter ansetzt. Aktuell wurden gerade alle Geburtskliniken in Schleswig-Holstein mit diesem Zahnärztlichen Kinderpass für die Eltern der Neugeborenen ausgestattet,“ so der Kammerpräsident.

 

„Die Ergebnisse der Studie sind Ansporn für uns, in den Bemühungen nicht nachzulassen, die Mundgesundheit der Kinder noch weiter zu verbessern“, resümiert Dr. Martina Walther, Vorstand Prävention der Zahnärztekammer. „Die Zahnärztekammer fordert deshalb, die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen generell bereits ab dem sechsten Lebensmonat einsetzen zu lassen, um frühkindliche Karies zu verhindern.“

Leider biete nur noch eine Krankenkasse ihren Versicherten diese wichtige Vorsorgemaßnahme auf freiwilliger Basis an, so Walther, eine weitere habe diese Vereinbarung gerade wieder gekündigt.

 

Die Kitas und deren Träger fordert die Kammer auf, in den Einrichtungen das Ritual des täglichen gemeinsamen Zähneputzens wieder zu etablieren anstatt diese abzubauen. Dieses tägliche Ritual sorge für gesundheitliche Chancen-gerechtigkeit der Kinder.

 

Quelle: PM der ZÄK S-H vom 5. April 2018