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14.02.2019 10:13 Alter: 5 yrs
Kategorie: Berufspolitik, Kommentare

Er, Sie und Divers

Eine sprachpolizeiliche Farce


 

Kommentar von Dr. Michael Loewener (Wedemark, Zahnärzte für Niedersachsen e.V. /ZfN):

 

"Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz(AGG) aus dem Jahr 2006, auch Antidiskriminierungsgesetz genannt, zielt darauf ab, „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen". So weit, so gut! Ganz abgesehen davon, dass die arbeitsrechtliche Interpretation des Gesetzestextes ohne juristischen Sachverstand problematisch ist, stehen die geschlechtliche und sexuelle Identität aktuell im Fokus.

 

Eine aktuelle Pressemeldung des Schleswig-Holsteinischen Landtages weist unter Bezug auf das AGG darauf hin, dass seit dem 1. Januar 2019 in Stellenanzeigen auch die „dritte Geschlechtsoption" unter der Bezeichnung „divers" zu berücksichtigen sei. Die Forderung wird mit der seit Anfang des Jahres gültigen Änderung des Personenstandsgesetzes (PStG) begründet, das festlegt - so die Pressemeldung - „dass neben dem männlichen und weiblichen Eintrag ins Personenstandsregister auch der Eintrag ‚divers‘ möglich ist." Diese „Möglichkeit" genügt diversen hypermoralen Sprachpolizisten offenbar, um Forderungen zu formulieren, die zwar geeignet sind, die eigene Wichtigkeit herauszustellen, die aber im richtigen Leben einfach nur albern sind. Zur Freude der Gesetzestexter hat man es in Deutschland verinnerlicht, über jedes hingehaltene Stöckchen zu springen, so dass die Masse der Betroffenen fortan brav den Begriff „divers" eintippen wird, obwohl der Gesetzestext eigentlich keine zwingende Aussage zur Gestaltung von Stellenanzeigen vorgibt. Übrigens, wenn es nach neuer Sprachregelung der Gender-Gerechten geht, müsste es korrekt heißen: „Sprachpolizist*innen", „SprachpolizistInnen" oder „Sprachpolizist_innen". Der Gemischtwarenladen ist eröffnet. Und da das Gendersternchen, das Binnen-I und der Unterstrich schwer über die Lippen kommen will, sollte zwischen „Sprachpolizist.." und „..innen" ein kurzes Innehalten erfolgen. Diesen Tipp gibt jedenfalls die Stadt Hannover im Beschluss für eine neue Sprachregelung. In Zukunft sollen in der Hannoverschen Verwaltung geschlechterneutrale Begriffe verwendet werden. Statt „Mitarbeiter" oder „Mitarbeiterin" sollen zukünftig die „Mitarbeitenden" angesprochen werden. Eigentlich ein hoffnungsvoller Moment, wenn aus den „Genossinnen" und „Genossen" im Hannoverschen Rathaus die „Genießenden" oder sogar die „Genossenen" würden.

 

Das Gendern stößt endgültig an Grenzen, wenn es beispielsweise darum geht, „Vaterland" in „Mutterland" und „Mutterboden" in „Vaterboden" zu ändern oder Kulturgut (Lieder und Texte) gendergerecht verformt wird…“

 

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