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02.02.2019 09:47 Alter: 5 yrs
Kategorie: Gesundheitspolitik, Berufspolitik, GKV-Szene

Rekord: Über 73 Millionen in der GKV

Knapp elf Prozent sind freiwillig versichert


 

Kürzlich hat der Verband der Ersatzkassen seinen vdek-Atlas mit Basisdaten zum Gesundheitswesen vorgelegt. Die Zahl der bei einer Krankenkasse Versicherten stieg auf über 73 Millionen, was einem Marktanteil von gut 87 Prozent entspricht. Im Atlas werden auch Vergleiche mit der privaten Krankenversicherung (PKV) gezogen. Im Jahr 2017 blieb der Austausch von Versicherten nahezu ausgeglichen. Bei der Verwaltungskostenquote lag die PKV (einschließlich Abschlusskosten) bei 8,5 Prozent, die gesetzliche Krankenversicherung bei 4,9 Prozent.

 

Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) haben jetzt in 24. Auflage Kerndaten des Gesundheitswesens in Deutschland veröffentlicht. Danach stieg die Zahl der in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherten Menschen auf den Rekordwert von über 73 (Ende 2017: 72,2) Millionen Personen an.

Der Marktanteil der GKV lag Ende 2017 bei 87,2 Prozent und der der privaten Krankenversicherung (PKV) bei 10,6 Prozent. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass rund 30 Prozent der Versicherten mitversicherte Familienmitglieder sind. Zahlende Mitglieder gab es per Ende Juli 2018 rund 56,5 Millionen Mitglieder.

 

6,1 Millionen freiwillige Mitglieder

 

Die sechs Ersatzkassen, die im VDEK organisiert sind, hatten Mitte vergangenen Jahres mit rund 28 Millionen Versicherten einen Marktanteil von 38,4 Prozent, wie aus dem Atlas 2018/2019 „VDEK-Basisdaten des Gesundheitswesens in Deutschland“ hervorgeht. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) folgen mit gut 26,5 Millionen Versicherten, was einem Marktanteil von 36,5 Prozent entspricht.

Die 56,5 Millionen Mitglieder in der GKV umfassen 33,6 Millionen Pflichtmitglieder (Anteil 59,4 Prozent). Rentner stellen mit 16,8 Millionen GKV-Mitgliedern die zweitstärkte Gruppe (29,8 Prozent). Die dritte Gruppe der freiwilligen Mitglieder umfasst 6,1 Millionen Personen (10,8 Prozent).

 

Die meisten Familienmitglieder sind bei den Ersatzkassen versichert

 

Den höchsten Familienquotienten hatten Ende Juli 2018 die Ersatzkassen mit einem Anteil von 32,2 Prozent. Rund 21,8 Millionen Mitglieder standen rund 6,1 Millionen Familienangehörige gegenüber. Bei der AOK lag dieser Quotient mit 29,6 Prozent am niedrigsten. Rund 20,2 Millionen Mitglieder und rund 5,8 Millionen Familienangehörige waren bei einer AOK versichert.

Anfang 2019 gab es in der GKV noch 109 Krankenkassen (VersicherungsJournal 14.1.2019), wobei die Betriebskrankenkassen (BKK) mit 84 zahlenmäßig die größte Gruppe stellten. Der Konzentrationsprozess hat sich über die letzten Jahre deutlich verlangsamt, wobei die BKK die höchsten Abgänge hatte.

Im Jahr 1996 gab es noch 532 Betriebskrankenkassen. Die Zahl der Innungskrankenkassen sank im selben Zeitraum von 53 auf noch sechs. Bei der AOK nahm die Zahl auf elf von 20 und bei den Ersatzkassen von zwölf auf sechs ab.

 

Die GKV war bis 2011 eindeutiger Verlierer in der Wechselbilanz

 

Aufgelistet sind auch die Wechselverhältnisse zwischen GKV und PKV. Bis zum Jahr 2011 war die PKV der große Gewinner, seither verlaufen Gewinne und Verluste in nahezu gleicher Höhe. Im Jahr 2002 wechselten 362.000 GKV-Versicherte in die PKV, während nur 130.000 PKV-Versicherte zur GKV wechselten. Im Jahr 2017 blieb der Austausch von Versicherten nahezu ausgeglichen (per Saldo gewann die GKV 4.500 PKV-Versicherte).

Verglichen werden in dem Zahlenwerk auch die Verwaltungskosten von GKV und PKV. Einschließlich der Abschlusskosten hatte die PKV im Jahr 2017 gemessen an den Einnahmen eine Verwaltungskostenquote von 8,5 (2016: 8,9) Prozent.

Die GKV kam auf eine seit 2014 unveränderte Quote von 4,9 Prozent. In der PKV lagen 2017 die reinen Verwaltungsauswendungen bei 905 Millionen Euro. Seit 2013 schwanken die Abschlussaufwendungen in der PKV um 2,4 Milliarden Euro, wobei diese 2017 bei 2,43 Milliarden Euro lagen.

 

Autor: Manfred Brüss für VersicherungsJournal am 1. Februar 2019