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04.03.2025 11:23 Alter: 49 days
Kategorie: Berufspolitik, Praxisfinanzen, Praxismanagement

Tarifstreit bei ZFA

vmf kündigt Warnstreik an


 

 

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) hat alle Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) für morgen zum ersten Warnstreik in der Berufsgeschichte aufgerufen. Dies sei umso dringender notwendig, weil das vereinbarte neue Angebot der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen für Zahnmedizinische Fachangestellte (AAZ) für die nächste Verhandlungsrunde am 10. März noch immer nicht vorliege, heißt es in einer Pressemitteilung von heute.

 

Die AAZ habe zunächst die Einigung auf einen Kompromiss signalisiert, sie dann kurz vor Weihnachten wieder zurückgezogen. Die letzten Gespräche hätten vor fast zwei Monaten am 8. Januar 2025 in Bochum stattgefunden. Hannelore König, vmf-Präsidentin, macht die prekäre Situation der Beschäftigten in den Zahnarztpraxen deutlich: „Vollzeitbeschäftigte ZFA erhielten laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit Ende des Jahres 2023 im Mittel ein Bruttogehalt von 2.521 Euro. Je nach Region lägen die Gehälter somit zwischen 2.274 Euro in Thüringen und 2.703 Euro in Hamburg. Mit Blick auf die Lebenshaltungskosten sei das weder im Osten noch im Norden ausreichend, um mit dieser Vollzeitbeschäftigung den Lebensunterhalt zu finanzieren. Seit Oktober 2023 betrage der Bruttostundenlohn in der ersten Tätigkeitsgruppe der ersten drei Berufsjahre 14,01 Euro. Wenn die ZFA wollten, dass sich daran etwas ändert, gelte es, am Mittwoch ein deutliches Zeichen zu setzen.“

 

Ihr sei bewusst, dass die Beteiligung an Warnstreiks in Kleinbetrieben eine besondere Situation darstelle. „Wir wissen, dass es Arbeitgeber gibt, die mit unverhältnismäßigen Reaktionen drohen. Das haben wir in den vergangenen Wochen bereits bei der Tierärzteschaft erlebt. Aber die Streikteilnahme sei ein Grundrecht und den vmf-Mitgliedern stehe ab dem ersten Tag der Mitgliedschaft die Rechtsabteilung beratend zur Seite. Es könne nicht sein, dass die Zahnärzteschaft enorm viel Energie und wiederholt Geld in Kampagnen stecke, um die Zahl der Auszubildenden in dem Beruf zu erhöhen und ihnen dann mit dem Eintritt ins Berufsleben 2.500 Euro brutto als Einstiegsgehalt anbiete. Diese Summe liege unter der Niedriglohnschwelle. Vielmehr fordere der vmf ein Gehaltsplus von 5 Prozent im Durchschnitt über alle Berufsjahr- und Tätigkeitsgruppen und mindestens ein Einstiegsgehalt von 15,50 Euro brutto pro Stunde nach erfolgreich abgeschlossener dreijähriger Ausbildung rückwirkend ab 1. Januar für eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2025.“ Die zentrale Kundgebung zum Warnstreik soll morgen, am 5. März, ab 13.30 Uhr auf dem Ida-Ehre-Platz in Hamburg stattfinden.

 

Infos auf der Aktionsseite: https://www.vmf-online.de/zfa-streik

 

Quelle: vmf-PM