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03.03.2025 14:48 Alter: 50 days
Kategorie: Gesundheitspolitik, Zahnheilkunde

Antibiotika

Verordnungen wieder steigend


 

 

Nach einem Rückgang der Antibiotika-Verschreibungen während der Corona-Jahre 2020 bis 2022 ist 2023 wieder ein deutlicher Anstieg der Verordnungen spürbar gewesen. Einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zufolge, machte der Antibiotika-Verbrauch 2023 einen Sprung von 18 Prozent binnen eines Jahres. Mehr als 36 Millionen Packungen Antibiotika wurden von Ärzten und Zahnärzten verschrieben. Beunruhigend finden die Experten vor allem, dass sich auch die Menge der verordneten Reserve-Antibiotika erhöht hat. Ihr Anteil liegt bei 43,4 Prozent. Reserve-Antibiotika sollten nur verschrieben werden, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken – was wiederum einen Nachweis eines multiresistenten Erregers voraussetzt.

 

In Deutschland wurden laut WIdO 15,7 Millionen Verordnungen für solche Reserve-Antibiotika registriert. Insgesamt bekam fast jeder zweite GKV-Versicherte ein Antibiotikum. Besonders verschreibungsfreudig zeigten sich Ärztinnen und Ärzte im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Westfalen-Lippe. Am wenigsten Antibiotika werden in Hamburg, Brandenburg und Thüringen verordnet. Brisant ist der Antibiotika-Verbrauch in zweierlei Hinsicht. Zum einen gibt es bereits Lieferengpässe bei geläufigen Antibiotika, zum anderen steigen die Resistenzen schnell an, es kommen aber kaum neu entwickelte Antibiotika nach. Quelle: FVDZ aktuell 28. März 2025