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19.11.2024 18:53 Alter: 24 days
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene

Bürokratiekosten

„Der Schaden ist gigantisch“


 

 

Durch Bürokratie entgehen Deutschland bis zu 146 Milliarden Euro pro Jahr an Wirtschaftsleistung nach einer Studie des ifo Instituts im Auftrag der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern. „Der Schaden ist gigantisch. Ein sofortiges Bürokratiemoratorium muss her“, sagt Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern.

 

Alle Dokumentationspflichten gehörten auf den Prüfstand in Berlin und Brüssel. Laut ifo Institut berechneten die Forscher direkte und indirekte Kosten; diese Methodik habe dazu geführt, dass die Gesamtkosten der Bürokratie mehr als doppelt so hoch ausfielen als etwa die Schätzung des Nationalen Normenkontrollrats (NKR), der auf direkte Bürokratiekosten in Höhe von 65 Milliarden Euro pro Jahr komme. Im jüngsten NRK-Jahresbericht verzeichnet für 2023/24 das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit 545 Millionen Euro den zweitgrößten Zuwachs an Bürokratieaufwand. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) schlägt Alarm. Sie plädiert dafür, Abrechnungsleistungen zusammenzufassen. „Aktuell gibt es mehr als 980 sich teilweise überschneidende Abrechnungsregeln und Varianten“, sagt Erika Raab, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling. Mehr als die Hälfte der Klinikärzte dokumentiere mehr als drei Stunden pro Tag, berichtet AWMF-Präsident Rolf-Detlef Treede. Indes kritisierte Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), die vorige Woche abgegebene Stellungnahme zum Bürokratieabbau in Kliniken der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. Ihre Vorschläge seien bloße „Absichtserklärungen“. Die Kommission empfiehlt unter anderem, die elektronische Patientenakte (ePA) mit dem Ziel einer automatisierten und bundesweit einheitlichen Übertragung erforderlicher Berichte der Krankenhäuser weiterzuentwickeln. Quelle: FVDZ aktuell am 19. November 2024