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17.07.2024 17:28 Alter: 246 days
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene

Entbudgetierung muss noch in diesem Jahr kommen

MEDI: Dramatische Lage


 

 

Die Entbudgetierung der Hausärztinnen und -ärzte muss noch in diesem Jahr kommen. Das hat der Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg am Mittwoch gefordert. Die Bundesregierung müsse einen Notfallplan erarbeiten, wie das im Rahmen des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) noch gelingen kann. Erst gestern hat die Kassenärztlicher Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) bekanntgegeben, die Leistungen der Hausärzte auch im ersten Quartal 2024 nur noch budgetiert zu vergüten.

 

Bundesregierung soll endlich handeln.

 

Der Vorsitzende von MEDI Baden-Württemberg Dr. Norbert Smetak forderte die Bundesregierung auf, diese „dramatische Lage“ ernst zu nehmen und die geplante Entbudgetierung in Form eines Notfallplans noch in diesem Jahr umzusetzen. Zwar plane die Bundesregierung mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) eine Entbudgetierung der Hausärzteschaft. Die werde aber voraussichtlich erst im dritten Quartal 2025 greifen, machte Smetak deutlich.

 

Durch Budgetierungen in zwei Quartale in Folge würde seiner Praxis ein fünfstelliger Betrag fehlen, beklagte Dr. Stefan Reschke, Hausarzt im Rhein-Neckar-Kreis und einer der vier Sprecher der jungen berufspolitischen Gruppierung Young MEDI. Er sieht sich laut eigener Aussage gezwungen, künftig viel stärker private Leistungen anzubieten. „Mit der reinen Behandlung gesetzlich versicherter Patientinnen und Patienten kann ich leider meine Praxen nicht mehr finanzieren. Die politischen Missstände führen zu einer echten Zweiklassenmedizin“, betonte Reschke. In den vergangenen zwei Jahren hat der 40-jährige Allgemeinmediziner nach eigenen Angaben zwei Praxen übernommen und Ärztinnen und Ärzte zusätzlich angestellt. Er versorgt mit seinen Praxen rund 4.000 Menschen in der Region.

 

Am Dienstag hat die KVBW angekündigt, auch im ersten Quartal 2024 die Behandlungen der Hausärztinnen und -ärzte in Baden-Württemberg budgetiert werden. Damit müssen Hausärzte im Südwesten nach zehn Jahre ohne Budget im zweiten Quartal in Folge mit geringeren Honoraren rechnen. Quelle: ärztenachrichtendienst am 17. Juli 2024