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Kategorie: Praxismanagement
Wie gehen Sie mit Kündigungen um?
ZA:wissen FÜHRUNG Ausgabe 6
In Krankenhäusern findet nach dem Tod von Patienten häufig ein sogenanntes Post Mortem-Meeting statt. Darin reflektiert das Team, was genau passiert ist und ob man daraus Erkenntnisse für die Zukunft gewinnen kann. Wichtiger Nebeneffekt der Post Mortem-Meetings ist es, den Tod auch mental zu verarbeiten.
Da sich für viele Praxisinhaber die Kündigung einer langjährigen, eng vertrauten Mitarbeiterin ebenfalls wie ein „kleiner Tod“ anfühlt, ist ein solches Post Mortem-Meeting eine Idee, um besser mit der neuen Situation klarzukommen.
Darin könnten Sie sich selbst fragen, ob Sie möglicherweise bewusst oder auch unbewusst einen Anteil an der Kündigung haben und daraus etwas für die Zukunft lernen können. Was mir dazu spontan einfällt:
- Vielleicht haben Sie es für selbstverständlich gehalten, dass Ihre Mitarbeiterin immer an Ihrer Seite ist? Ich erinnere mich in diesem Kontext an die Worte einer Mitarbeiterin, die ihre langjährige Position gekündigt hat, weil sie sich vorkam, „wie der Kleiderständer in der Ecke“. Sie fühlte sich überhaupt nicht mehr in Ihrem Engagement wahrgenommen.
- Vielleicht waren Sie auch durch andere Sorgen so abgelenkt, dass Sie Ihre Mitarbeiterin nicht mehr im Blick hatten?
- Dazu fällt mir die Situation eines Ihrer Kollegen ein, der durch eine schwere Krankheit seiner Frau den Boden unter den Füßen verloren hat und gerade noch die Kraft für die Behandlung der Patienten aufbringen konnte. Für sein Team, in dem gerade ein Konflikt ausgebrochen war, hatte er gar keinen Kopf mehr…
Auch Ihrem Team können Sie die Frage stellen, was Sie oder auch alle gemeinsam tun können, damit Sie für die Zukunft besser aufgestellt sind. Was tun Sie in einer solchen Situation?
© Dr. Susanne Woitzik – Die ZA – swoitzik@die-za.de
Susanne Woitzik - Mitglied der Geschäftsleitung