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13.11.2023 09:32 Alter: 23 days
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene

ZKN-Präsident Bunke: Zahnmedizinisches Versorgungssystem wird kaputt gemacht

„Toxischer Cocktail“ u. a. durch Budgetierung und Bürokratie


 

 

Der Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen, Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida, hat grundlegende Änderungen in der Gesundheitspolitik gefordert, um die zahnärztliche Versorgung in Niedersachsen zu sichern. „Das derzeit noch sehr gute zahnmedizinische Versorgungssystem wird von den derzeitigen Entscheidungsträgern in Berlin um Minister Karl Lauterbach kaputt gemacht“, sagte Bunke auf der am Freitag und Samstag stattfindenden Kammerversammlung der Zahnärztekammer Niedersachsen.

 

Budgetierung, eine ausufernde Bürokratie, der nicht angepasste GOZ-Punktwert und der Fachkräftemangel bildeten einen „toxischen Cocktail für die Zahnärzteschaft“. Die niedersächsischen Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister habe er in den vergangenen Jahren immer wieder auf den „drohenden Versorgungsnotstand“ hingewiesen, aber „passiert sei leider herzlich wenig“.

 

Wichtig sei, dass die Inhaber geführten zahnärztlichen Praxen wieder „adäquate Honorare erhalten, unbudgetiert und verlässlich dynamisiert“, damit Fachpersonal gehalten und eine Nachfolge geregelt werden kann. Nur so lasse sich die Versorgung insbesondere in ländlichen Gebieten stabilisieren.

 

Bei einem Protesttag Mitte September hatten rund 1.500 Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie ihre Teams aus ganz Niedersachsen gegen die Spargesetzgebung der Bundesregierung protestiert. Bunke betonte, dass diese Proteste künftig fortgeführt und auch regional intensiviert werden sollten.

 

Die niedersächsischen Zahnärztinnen und Zahnärzte berieten am Freitag über zahlreiche Anträge. Unter anderem wurde die Politik zu einer Stärkung der Selbstverwaltung, einer Begrenzung der Verbreitung von investorengetragenen Medizinischen Versorgungszentren (iMVZ) und einer Stärkung der ambulanten Versorgung aufgefordert.

 

Hintergrund: Die Kammerversammlung der ZKN tagt mindestens einmal jährlich. Die 60 Zahnärztinnen und Zahnärzten der Kammerversammlung werden für die Dauer von fünf Jahren von allen Kammerangehörigen in Niedersachsen gewählt. Die Mitglieder der Kammerversammlung wählen aus ihrer Mitte den Vorstand, der aus dem Präsidenten/der Präsidentin, dem stellvertretenden Präsidenten/der stellvertretenden Präsidentin und fünf weiteren Mitgliedern besteht. Die Kammerversammlung beschließt u. a. über die Kammersatzung, Berufsordnung, Weiterbildungsordnung, Haushalts- und Kassenordnung, Beitragsordnung, Feststellung des Haushaltsplanes und Entlastung des Vorstandes. Quelle: ZKN-PM am 10. November 2023