Aktuell
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik
Aktuelles DZV-Telegramm
Mit Statement von Martin Hendges (Vorstandsvorsitzender der KZBV)
Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege,
derzeit befinden wir uns nicht nur als Zahnärzte und Zahnärztinnen, sondern auch als Bürger und Bürgerinnen in einer sehr herausfordernden Zeit mit ständig neuen Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und sozialem Umfeld. Daraus resultieren wiederum ständig neue Aufgabenstellungen sowohl in unseren Praxen als auch für unsere private Lebenswelt.
Es ist eine Zeit, in der wir als Berufsstand wieder eng zusammenstehen müssen, um den Herausforderungen gewachsen zu sein und den Entwicklungen im deutschen Gesundheitssystem an notwendigen Stellen die Stirn bieten zu können.
Unser KZBV-Vorsitzender Martin Hendges hat in seinem Statement zur u. g. Bundespressekonferenz klare Worte an die Politik gerichtet. Bitte richten Sie Ihr Augenmerk auf den Inhalt und kommunizieren Sie diesen auch an Ihre Mitarbeitenden, Patientinnen und Patienten und Freunde.
Bundespressekonferenz über die Situation der Heilberufe
Am 19. Oktober 2023 gaben die Bundesspitzen der freien Heilberufe eine gemeinsame Pressekonferenz,und sie warnten eindringlich vor einer schon bald drohenden Verschlechterung der flächendeckenden und wohnortnahen Versorgung mit Apotheken, Arzt- und Psychotherapiepraxen sowie Zahnarztpraxen. Gabriele Regina Overwiening (Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände), Dr. Andreas Gassen (Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV) sowie Martin Hendges (Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung KZBV) riefen gemeinsam die Politik im Allgemeinen und Bundeskanzler Olaf Scholz im Besonderen zum schnellen Handeln auf.
Die Vertreter der drei betroffenen Berufsgruppen berichteten übereinstimmend, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in den bisher stattgefundenen Gesprächen kein Verständnis zeige für die Probleme und Sorgen der betroffenen Berufsgruppen, die nicht nur deren eigene Belange beträfen, sondern eine massive Sorge sei um den Erhalt der bisher hervorragend funktionierenden flächendeckenden medizinischen, therapeutischen und medikamentösen Versorgung der Bevölkerung in Deutschland.
Martin Hendges, Vorstandsvorsitzender der KZBV, führte aus: „Die Kostendämpfungspolitik der Bundesregierung und insbesondere die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verankerte strikte Budgetierung haben schon jetzt verheerende Folgen für die zahnärztliche Patientenversorgung – insbesondere für die neue, präventionsorientierte Parodontitistherapie. Parodontitis ist eine komplexe Entzündungserkrankung des Menschen und steht in direkter Wechselwirkung mit Diabetes mellitus und nimmt zudem Einfluss auf weitere schwere Allgemeinerkrankungen. Im Sinne einer präventionsorientierten Patientenversorgung ist es zwingend erforderlich, die Leistungen der Parodontitistherapie von der Budgetierung noch in diesem Jahr auszunehmen!“ Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Apotheken sind nicht nur fester Bestandteil lokaler Infrastrukturen in Deutschland, sie sind auch eine unverzichtbare soziale Instanz für die Bevölkerung und die niedrigschwellige Pforte zur Gesundheitsversorgung in Deutschland.
Bitte lesen sie nachstehend das vollständige Statement von Martin Hendges (Vorstandsvorsitzender der KZBV):
https://www.kzbv.de/abda-kbv-kzbv-heilberufe-bpk#
Protestaktion am 15. November 2023
Das „Aktionsbündnis Patientenversorgung“ des Hausärzteverbandes Nordrhein, des Apothekerverbandes Nordrhein und des Verbandes medizinischer Fachangestellter ruft am nächsten Mittwoch, 15.11.2023 auf zur Teilnahme an einer Protestaktion mit folgenden Aktionen:
- Die Apotheken in NRW sollen geschlossen bleiben.
- Die Hausärzte in NRW werden am 15.11.2023 ab 10:00 Uhr online an einer Fortbildung teilnehmen,
- die Mitarbeiter der Hausarztpraxen ebenfalls.
- Bis zum Bereitschaftsdienst um 13:00 Uhr findet keine Behandlung statt.
- Vom 6. bis 10. November erfolgt die Schaltung ganzseitiger Anzeigen in der BILD-Zeitung.
Alle Zahnärztinnen und Zahnärzte sind aufgerufen, an diesem stillen Protest am 15.11.2023 von 10:00 bis 13:00 Uhr teilzunehmen und durch das Einschalten der Anrufbeantworter in ihren Praxen diese Aktion zu unterstützen. Sie tun dies zum Wohle ihrer Patientinnen und Patienten und zum Erhalt eines bisher hervorragend funktionierenden flächendeckenden ambulanten medizinischen und zahnmedizinischen Gesundheitssystems.
Quelle: DZV-Telegramm 07/23
Dr. Angelika Brandl-Riedel
Vorsitzende des Deutschen Zahnärzte Verbandes e.V.