Parodontitis: Die stille Volkskrankheit

Zahnärztetag in Westfalen-Lippe

(Die Veranstaltung wird nach den guten Erfahrungen des letzten Jahres hybrid angeboten. Tagungspräsident ist Prof. Dr. Stefan Fickl, Fürth.)

Der wissenschaftliche Kongress wird sich mit den Facetten der Parodontaltherapie befassen. Zahnärztinnen und Zahnärzte unterscheiden in der Behandlung zwischen einer leichten, mittleren und schweren Form der Parodontitis. Betroffen ist jeder zweite Erwachsene. Parodontale Erkrankungen sind der Hauptgrund für den Verlust von Zähnen in der zweiten Lebenshälfte. Darüber hinaus kann die Parodontitis gravierende Folgen für die Allgemeingesundheit haben. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes sowie die generelle Immunkompetenz können negativ beeinflusst werden. Die Parodontaltherapie spielt daher eine sehr wichtige Rolle in der Zahnmedizin.

Schlagzeilen machte das Thema vor allem im letzten Jahr, als der Bundestag das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verabschiedete. Der gerade erst neu in den Leistungskatalog aufgenommenen wissenschaftlich aktualisierten PAR-Therapie wurden ab 2022 die erforderlichen finanziellen Mittel durch Einführung einer drastischen Budgetierung entzogen.  Eine moderne präventionsorientierte und nachhaltige PAR-Therapie ist damit nicht mehr möglich.

Jost Rieckesmann, Präsident der ZÄKWL: „Dieses Gesetz spart an der völlig falschen Stelle. Die Folgekosten werden höher sein als das, was durch die Budgetierung kurzfristig eingespart wird. Die Zahngesundheit und die Allgemeingesundheit der Patientinnen und Patienten leiden, wenn die Parodontitis nicht im möglichen und erforderlichen Umfang behandelt werden kann. Die zahnmedizinische Wissenschaft zeigt nichtsdestotrotz den Standard der Behandlung dieser Volkskrankheit auf.  Der PAR-Behandlung gehört die Zukunft. Insofern wird der Kongress allen Teilnehmenden einen großen Mehrwert liefern betreffend der Parodontologie „State of the art".

Den Festvortrag am 25. März hält Petra Gerster, Journalistin und ehemalige TV-Moderatorin. Sie spricht über das Empowerment der Frauen in Deutschland und wird die Frage beantworten, wo unsere Gesellschaft aktuell steht. Der Festvortrag ist öffentlich. In einer Ausstellung vor Ort präsentiert sich neben den zahnärztlichen Körperschaften auch die Dentalindustrie.

Der Zahnärztetag stellt die größte jährliche Fortbildungsveranstaltung der Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Westfalen-Lippe dar. Es werden ca. 3.000 Teilnehmende für den hybriden Zahnärztetag aus ganz Deutschland erwartet. Weitere Informationen insbesondere begleitende Medien findet man unter dem folgenden Link: Parodontitis: Die stille VolkskrankheitQuelle: ZÄKWL am 23. März 2023