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Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene, Praxisfinanzen
Zahnärzteschaft und Ärzteschaft sehen TI-Pauschale kritisch
Massive Kritik auch vom FVDZ
Auf den Vorstoß der Ampel-Koalition, Finanzierung und Kostenerstattung der TI-Ausstattung sowie deren Betriebskosten auf eine monatliche TI-Pauschale umzustellen, haben der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) und weitere zahnärztliche und ärztliche Organisationen mit massiver Kritik reagiert. Als problematisch erachtet der FVDZ vor allem, dass in der monatlichen Pauschale künftige Kostensteigerungen von Komponenten der TI nicht beachtet würden und zusätzliche Anwendungen, die heute noch nicht absehbar seien, in den nächsten sechs Jahren offenbar bereits pauschal als abgegolten gelten sollten. Zudem befürchtet der Verband, dass die Pauschale nicht kostendeckend sein werde, denn an der Höhe der einmal gerechneten Pauschalen solle sich trotz Inflation nichts ändern. Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen müssten zudem in Vorleistung treten. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) kritisiert den neuerlichen „Alleingang des BMG in Sachen TI“. Ähnlich sieht dies die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Die KBV will statt einer monatlichen Pauschale Preise und erstattungsfähige Betriebskosten zwischen GKV-Spitzenverband und EDV-Anbietern ausgehandelt sehen, so wie bei der Festlegung von Preisen für neue Arzneimittel. Dabei säßen „die richtigen Parteien am Tisch – die finanzierenden Krankenkassen und die TI-Anbieter“, sagte KBV-Chef Andreas Gassen. Quellen: kbv, kzbv, jh, sas; FVDZ am 22. November 2022