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Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene
Bunke: Zahnärzteschaft in Niedersachsen nicht weiter belasten
„Grenze des Erträglichen überschritten“
Der Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN), Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida, fordert bessere Rahmenbedingungen für die Zahnarztpraxen in Niedersachsen. Während die Vergewerblichung des zahnärztlichen Berufsstands „unter den Augen der Bundespolitik trotz aller Warnungen“ ungebremst fortgesetzt“ werde, gerieten die Praxen zusätzlich durch eine strenge Budgetierung und den immer noch fehlenden Bürokratieabbau weiter unter Druck“, so Bunke. Mit Blick auf das Gesetz zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKVFinStG) betonte er: „Das Maß ist voll und die Grenze des Erträglichen überschritten.“
Mit der im GKVFinStG enthaltenen strikten Budgetierung für 2023 und 2024 würden der Versorgung die erst kürzlich zugesagten Mittel für die neue, präventionsorientierte Parodontitis-Therapie wieder entzogen. Fast alle der rund 30 Millionen Patientinnen und Patienten, die an der Volkskrankheit Parodontitis leiden, werden damit faktisch eines Leistungsanspruches beraubt, der erst im Vorjahr in den GKV-Leistungskatalog aufgenommen und von allen Beteiligten als ein Meilenstein für die Mund- und Allgemeingesundheit begrüßt wurde.“ Mit der Gesundheit von Patienten sollte man nicht spielen“, betonte Bunke.
Die Kammerversammlung der niedersächsischen Zahnärztinnen und Zahnärzte forderte in ihren Beschlüssen am Freitag unter anderem die Bundesregierung auf, die Beseitigung der medizinisch unverantwortlichen Budgetierung bei der Parodontitis-Behandlung abzuschaffen. Zudem wurde von der Politik eine Stärkung der selbstständigen, zahnärztlichen Praxis sowie bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur Bekämpfung des Fachkräftemangels eingefordert. Quelle: ZKN-PM am 11. November 2022