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10.11.2022 11:53 Alter: 1 year
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene

Hausärzteverband: Politik ist auf dem ambulanten Auge blind!

Letztes Wort noch nicht gesprochen


 

 

Acht Milliarden Euro zusätzlich für Krankenhäuser – kein Wort zu Praxen: Hausärzteverband-Chef Dr. Markus Beier wirft der Politik Unausgewogenheit bei den Hilfen in der Energiekrise vor. Das letzte Wort sei aber noch nicht gesprochen.

 

 

 

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Dr. Markus Beier, hat der Politik eine „enorme Geringschätzung“ den Praxen gegenüber vorgeworfen. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) vergangene Woche sei ein „ganzes Bündel an Maßnahmen“ beschlossen worden, um die Explosion bei den Energiekosten auch im Gesundheitswesen zu drosseln, heißt es in einem Rundbrief Beiers an die Mitglieder des Hausärzteverbands. „Fatal“ sei nur, schreibt Beier, dass das Gesundheitssystem nach Meinung der Politik anscheinend nur noch aus Krankenhäusern bestehe. Für diese und für Pflegeheime stellten Bund und Länder acht Milliarden Euro zusätzlich bereit. Die Arztpraxen dagegen würden mit keiner einzigen Silbe im Beschlusspapier genannt.

 

„Kliniken unverzichtbar, Praxen selbstverständlich“

 

Doch damit nicht genug. Bund und Länder hätten ihre Entscheidung dann auch noch allen Ernstes damit begründet, dass man die Krankenhäuser unterstützen müsse, „denn es leuchte ja jedem ein, dass man dort nicht einfach die Heizung runterdrehen könne, um Energie zu sparen. Aber in unseren Untersuchungszimmern geht das, oder was?“, fragt Beier und kritisiert: „Politik ist auf dem ambulanten Auge blind.“ Krankenhäuser würden offenbar als unverzichtbar angesehen, „unsere Arztpraxen als selbstverständlich“. Der Hausärzteverband werde aber weiter mit „größtmöglichem Druck“ für eine finanzielle Kompensation der Praxen, analog zu den Krankenhäusern, kämpfen, versicherte Beier. „Das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen.“ Quelle: „Ärzte Zeitung“ am 7. November 2022