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07.11.2022 17:32 Alter: 1 year
Kategorie: Berufspolitik, GKV-Szene, Kommentare

Lauterbach lügt – weiter


 

 

Leistungskürzungen und Milliardenversprechen für Kliniken: Dem Minister ist die ambulante Versorgung nicht wichtig – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter

 

Partielle Veröffentlichung eines Kommentars mit freundlicher Genehmigung der Redaktion von Quintessence News

 

Der Ton zwischen der Politik und dem Führungspersonal der Leistungserbringer im deutschen Gesundheitswesen wird zunehmend lauter, die Ausdrucksweise schärfer. Dies gilt insbesondere für Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach sowie das von ihm mehr oder minder geführte Ministerium. Dort scheint im Umgang mit den Leistungserbringern eine wenigstens professionelle Wertschätzung – von Höflichkeit gar nicht zu sprechen – mittlerweile grober Missachtung gewichen zu sein, wie anlässlich der am Samstag in München zu Ende gegangenen Bundesversammlung (BV) der Bundeszahnärztekammer deutlich wurde.

 

Grußworte aus dem BMG: Fehlanzeige

 

Ein Grußwort des Ministers, zumindest als Videobotschaft? Fehlanzeige. Die Anwesenheit von Staatssekretärin oder Staatssekretär? Fehlanzeige. Wenigstens eine freundliche Antwort auf die im April dieses Jahres seitens des BZÄK-Vorstands ausgesprochene Einladung? Auch Fehlanzeige, es kam eine komplette Absage. Immerhin einer, der bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, sandte zu Beginn der BV am 4. November eine freundlich-wertschätzende Videobotschaft.

 

Wertschätzendes Verhalten – was ist das?

 

Dieses Verhalten ging selbst den Delegierten der Bundesversammlung deutlich zu weit, die dazu eine entsprechende Resolution verabschiedete. Kostprobe: „[…] Im Vergleich zu anderen medizinischen Fachrichtungen wird hier der Stellenwert der Zahnärzteschaft in der flächendeckenden Umsetzung der Patientenversorgung unterminiert und herabgesetzt. Somit erwartet die BV vom BMG zukünftig die Rückkehr zur Kommunikation auf Augenhöhe mit der Zahnärzteschaft. Wertschätzung drückt sich auch hierin aus.“

 

Medizin im Krankenhaus soll nicht mehr der Ökonomie folgen

 

Doch bevor der zahnärztliche Blutdruck angesichts dieses offensichtlichen Affronts der Berliner Politschaffenden zu sehr in die Höhe steigt, erst noch ein kurzer Blick auf Lauterbachs gleichzeitiges „Reise“programm für ebenjenen 4. November. Statt bei den Zahnärzten in München weilte der Bundesgesundheitsminister am Nachmittag bei der in Berlin stattfindenden 140. Hauptversammlung des Marburger Bunds, dem Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands. Das ist dem Minister in keiner Weise vorzuwerfen, keine Frage. Umso wichtiger ist jedoch, was er im Nachgang dazu auf seinem Twitter-Kanal zum Besten gab: „Habe angekündigt, dass wir das System der Fallpauschalen im Krankenhaus überwinden wollen. Unsere Reform soll erreichen, dass die Medizin im Krankenhaus nicht mehr der Ökonomie folgen muss. Das ist leider oft der Fall“.

 

Lauterbachs Geringschätzung der ambulanten Versorgung

 

Wenn man sich klar macht, was der Minister hier zum Ausdruck bringt, dann, dann steigt in der Tat der Blutdruck. Und zwar krisenhaft. Denn Lauterbach macht hier zum wiederholten Male deutlich, wie er die ambulante Versorgung sieht: gar nicht. Angesichts der Erfolge und dem Beweis der Belastbarkeit des ambulanten Systems, welche sich erneut und besonders deutlich in der Coronakrise gezeigt haben, fällt mir kein anderer Ausdruck als fast schon bösartig ein. Unverschämt trifft es jedenfalls schon lange nicht mehr, wie hier mit dem ambulanten Sektor und den Leistungen in der Patientenversorgung umgegangen wird.

 

Ich will die einzelnen Aspekte an dieser Stelle gar nicht weiter ausführen, der Tweet des Ministers und die daraus folgenden Implikationen sprechen für sich. Womit wir bei einem sehr wesentlichen Diskussionspunkt der BV angekommen sind, nämlich den Folgen des GKV-FinStG für die Zahnmedizin am Beispiel der Parodontitis. Die Resolution zur Budgetierung der Parodontitis und deren Folgen war überaus deutlich […]

 

Link zum kompletten Beitrag

 

Lesen Sie hierzu auch noch den Bericht von Quintessence-Chefredakteurin Frau Dr. Marion Marschall über die Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer. („Wo bleibt der Doppel-Wumms für die ambulante Versorgung?“)