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< Neuer Modellstudiengang in Humanmedizin an der UW/H
21.09.2018 09:50 Alter: 6 yrs
Kategorie: Zahnheilkunde

Schnellere Diagnose von multiresistenten Erregern

Info des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF)


Ein wissenschaftlicher Durchbruch ist jetzt einem Forscherteam der Medizinischen Fakultät/Uniklinik Köln in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) gelungen: Mit einem neuartigen Verfahren konnten die Wissenschaftler so genannte Carbapenem-resistente Bakterien innerhalb von 20 bis 45 Minuten aus Blutkulturen mit einer 100-prozentigen Sicherheit nachweisen.

 

Um diese Erreger im Blutstrom nachzuweisen, werden bis dato Methoden angewandt, die 16 bis 72 Stunden zum Nachweis der Antibiotikaresistenz beanspruchen. Doch gerade bei Patienten mit Blutstrominfektionen, die durch gram-negative Enterobakterien verursacht werden, nehmen Antibiotikaresistenzen zu – auch gegen Reserveantibiotika der Gruppe Carbapeneme. Die Antibiotika-Therapie bleibt in diesen Fällen unwirksam, die Sterblichkeit ist hoch.

 

Eine beschleunigte Diagnostik ist ein wesentlicher Schritt, Patienten mit Infektionen durch resistente Bakterien schneller und gezielter behandeln zu können sowie die Ausbreitung der Erreger einzudämmen. Das neu entwickelte Verfahren ist schnell, einfach anzuwenden und mit circa zehn Euro pro Test kostengünstig. Zudem kann die Untersuchung in jedem klinisch-mikrobiologischen Labor durchgeführt werden. „Wir sind mit diesem Verfahren unserem Ziel, mit multiresistenten Enterobakterien infizierte Patienten so schnell wie möglich helfen zu können, einen Riesenschritt näher gekommen“, so Erstautor und DZIF-Professor Axel Hamprecht vom Institut für medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene am Universitätsklinikum Köln. „Bei derartig aggressiven Erregern zählt jede Minute, um eine gezielte Therapie zu starten. Jetzt müssen sich Folgestudien anschließen, um unsere Erkenntnisse so schnell wie möglich in die klinische Praxis zu überführen.“

 

Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden im renommierten Wissenschaftsjournal PlosOne veröffentlicht.

 

Quelle: Deutsches GesundheitsPortal am 20. September 2018