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Kategorie: Zahnheilkunde
Neues Forschungsergebnis: Wärme kann Fieber senken
Hinweise auf neue Therapiemöglichkeiten
Kühlende Anwendungen wie Wadenwickel oder fiebersenkende Medikamente sind hierzulande die gängigsten Maßnahmen gegen Fieber. In einer neuen Übersichtsarbeit haben Prof. David Martin und sein Team vom Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) Hinweise darauf gefunden, dass auch Wärmeanwendungen bei Fieber helfen können.
Zunächst erscheint es paradox, Wärme zuzuführen, während die Körpertemperatur steigt. Jedoch sind hydrotherapeutische Wärmeanwendungen wie warme Fußbäder oder Körnerkissen in den Regionen des Nahen Ostens und Asiens üblich bei der Unterstützung fiebernder Patient:innen. Daten aus der vorliegenden Übersichtsarbeit zeigen teilweise, dass nach diesen Wärmeanwendungen die Körpertemperatur sinkt. Die meisten hier untersuchten Studien nennen dabei Temperaturen um die 40° Celsius.
„Wir vermuten, dass Wärmeanwendungen den Körper in der energieintensiven und unangenehmen Phase des Fieberanstiegs entlasten. Schließlich muss der Patient oder die Patientin so weniger Wärme selbst produzieren, um den Infekt zu bekämpfen“, resümiert Prof. Martin. Diese Entlastung kann somit dazu führen, dass man sich trotz Fieber etwas wohler fühlt und das Fieber nicht unnötig hoch steigt.
Weitere Forschung in Planung
Die Hinweise aus der Übersichtsarbeit werden am Lehrstuhl weiter erforscht. Es laufen zurzeit Studien zur klinischen Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Wärme und Fieber, deren Ergebnisse noch ausstehen. Seit 2016 beforschen Prof. Dr. David Martin und sein Team das Thema Fieber. Bisherige Ergebnisse sind auf der Projektseite www.feverapp.de zu finden, welche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Originalpublikation zur Übersichtsstudie
Krafft, H. S., Raak, C. K., & Martin, D. D. (2022). Hydrotherapeutic Heat Application as Support in Febrile Patients: A Scoping Review. Journal of Integrative and Complementary Medicine. https://doi.org/10.1089/jicm.2022.0565
Quelle: UW/H-PM am 12. September 2022