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Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene, Praxisfinanzen, Zahnheilkunde
KZBV: Ausgangslage für Nachwuchs ist sehr gut
Auswirkungen von Corona auf Praxen
- Wichtige Zahlen, Daten und Fakten zur zahnärztlichen Versorgung und zur Mundgesundheit
Eine der wichtigsten Aufgaben der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) ist die Sicherstellung und zukunftsweisende Ausgestaltung einer flächendeckenden, wohnortnahen und patientenorientierten vertragszahnärztlichen Versorgung. Dieses Ziel kann nur dann erreicht werden, wenn die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen stimmen. Zugleich bedarf es exakter und verlässlicher Zahlen, Daten und Fakten zum Leistungs- und Versorgungsgeschehen sowie zur Mundgesundheit der Bevölkerung. Solche Informationen trägt die KZBV fortlaufend und mithilfe aufwändiger Verfahren systematisch zusammen. Die aufbereiteten Ergebnisse werden in Form von Tabellen und Grafiken, Erläuterungen und Analysen im Jahrbuch veröffentlicht. Ein Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Zahnarztpraxen und die Versorgung.
Ausgangslage für Nachwuchs ausgezeichnet – Trends bei Zahnärztezahlen & Praxen
Die Ausgangslage für den zahnärztlichen Nachwuchs ist weiterhin ausgezeichnet: Im Berichtsjahr gab es 2.197 Studienanfängerinnen und Studienanfänger, während 2.312 Approbationen gezählt werden konnten – für die mittelfristige Perspektive mit Blick auf die Versorgungssituation sind das sehr positive Indikatoren. Der Schlüssel, um eine wohnortnahe und flächendeckende Versorgung in Deutschland auch künftig sicherzustellen, liegt aus Sicht der KZBV in der gezielten Förderung der Niederlassung des Nachwuchses. Dies erfordert entsprechende politische Rahmenbedingungen, um jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten Planungssicherheit zu geben. Dringend geboten ist in diesem Zusammenhang zum Beispiel ein Ende der Budgetierung oder der Abbau von überbordender Bürokratie in Praxen.
Bei den Versorgungsstrukturen setzen sich Trends fort, die sich bereits in den vergangenen Jahren manifestiert haben. So ist die Gesamtzahl der 62.867 Zahnärztinnen und Zahnärzte im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Gleiches gilt für die Zahl der Praxen mit 39.325.
Auswirkungen von Corona auf Zahnarztpraxen
Erstmals bildet das Jahrbuch die unmittelbaren Auswirkungen der Pandemie auf das vertragszahnärztliche Leistungsgeschehen ab. So ist den Abrechnungsdaten für 2020 zu entnehmen, dass es insbesondere im 2. Quartal in nahezu allen Leistungsbereichen zu abrupten Einbrüchen und Rückgängen von -15 bis -30 Prozent bei den Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahresquartal gekommen ist. Diese und andere Verläufe sind auch direkte Folge der Verunsicherung der Bevölkerung durch die Auswirkungen der pandemischen Lage und der damit einhergehenden Aufforderung soziale Kontakte in diesem Zeitraum aus Infektionsschutzgründen so weit wie möglich zu begrenzen.
Resonanz auf ZäPP-Umfrage nach wie vor gut
Das Jahrbuch präsentiert auch die Ergebnisse der mittlerweile 3. bundesweiten Erhebung des Zahnärzte-Praxis-Panels (ZäPP) zur Kosten- und Versorgungsstruktur in vertragszahnärztlichen Praxen. Insgesamt war die Zahl der Praxen, die am ZäPP teilgenommen haben, mit etwa 3.100 erneut bemerkenswert groß, insbesondere vor dem Hintergrund der infolge des Corona-Managements erheblich gestiegenen Arbeitsbelastung von Praxisinhaberinnen und Praxisinhabern.
KZBV-Jahrbuch 2021 – Hintergrund und Bezugsquellen
Seit Jahrzehnten ist das Jahrbuch der KZBV mit seinen fachlich abgesicherten Daten und Statistiken das Standardwerk für fundierte Erhebungen rund um die vertragszahnärztliche Versorgung. Die neue Ausgabe bildet einmal mehr eine präzise Momentaufnahme von grundlegenden Strukturen und zentralen Entwicklungen ab. Das Kompendium bietet Leserinnen und Lesern nicht nur eine Fülle von Fakten, sondern unterstützt sie auch bei der allgemeinverständlichen Interpretation komplexer Zusammenhänge. Die aktuelle Ausgabe enthält diverse Datentabellen und Grafiken, unter anderem aus den Bereichen Gesetzliche Krankenversicherung, zahnärztliche Versorgung, Zahnarztzahlen sowie Praxisentwicklung und kann für 10 Euro zuzüglich Versandkosten über die Website der KZBV oder per E-Mail an statistik@kzbv.de im Printformat bestellt werden. Eine pdf-Datei zum Download ist kostenfrei auf der Website der KZBV verfügbar. Quelle: KZBV-PM am 10. Dezember 2021