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06.08.2021 17:16 Alter: 3 yrs
Kategorie: Gesundheitspolitik, GKV-Szene

KBV sieht Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz kritisch

Politik übt Druck auf Stiko aus


 

 

Durchaus kritisch bewerten Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel vom Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz von gestern. „Impfungen von gesunden Kindern und Jugendlichen sind nach heutiger Studienlage offensichtlich in der Risiko-/ Nutzenabwägung noch mit zu vielen Unwägbarkeiten behaftet, um eine generelle Impfempfehlung für alle gesunden Kinder auszusprechen. Den derzeitigen Stiko-Empfehlungen ist an dieser Stelle nichts hinzuzufügen. Leider wälzt die Politik ihr Versäumnis, andere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um etwa Präsenzunterricht nach den Sommerferien wieder zu ermöglichen, jetzt auf Kinder und Jugendliche und deren Eltern ab, indem ein erheblicher Impfdruck aufgebaut wird“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen. „Ich sehe es sehr kritisch, dass von politischer Seite großer Druck auf die StiKo ausgeübt wird. Letztlich handelt es sich doch um eine medizinische Frage, wann jemand geimpft werden sollte. Sie sollte medizinisch, nicht politisch, beantwortet werden. Es sollte vielmehr alles daran gesetzt werden, die noch nicht geimpften Erwachsenen vom unbestrittenen Sinn der Impfung für diese Gruppe zu überzeugen“, sagte Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV. Zum Aspekt möglicher Drittimpfungen erläuterte er: „Eine Auffrischungsimpfung für klar definierte Gruppen ist sinnvoll. Das zeigen auch die wissenschaftlichen Daten. Wir brauchen eine klare Vorgabe der StiKo. Diese Vorgabe aus der Wissenschaft muss dann politisch geregelt werden. Nicht umgekehrt!Quelle: Pressestatement der KBV am 4. August 2021