Zum Hauptinhalt springen

Aktuell

< Ätiologie der „Kreidezähne“ (MIH)
22.06.2021 10:21 Alter: 3 yrs
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik

Deutschland: Bevölkerungswachstum stagniert erstmals seit 2011

DESTATIS: Nettozuwanderung im Pandemiejahr 2020 stark gesunken


 

 

Zum Jahresende 2020 lebten 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Damit ist die Einwohnerzahl Deutschlands im Vorjahresvergleich laut Statistischem Bundesamt (DESTATIS) nahezu unverändert geblieben (-12 000 Einwohner/-innen), nachdem die Bevölkerung zwischen 2011 und 2019 kontinuierlich von 80,3 Millionen auf 83,2 Millionen gewachsen war. Die Entwicklung im Pandemiejahr 2020 resultiert aus zwei Faktoren: zum einem einer verminderten Nettozuwanderung, die nach vorläufigen Ergebnissen von 294 000 im Jahr 2019 auf 209 000 im Jahr 2020 zurückgegangen ist. Zum anderen erhöhte sich der Überschuss der Sterbefälle über die Zahl der Geburten von 161 000 auf 212 000. Somit konnte die gesunkene Nettozuwanderung das Geburtendefizit nur noch annähernd ausgleichen. Für eine Bevölkerungszunahme reichte sie aber nicht mehr aus.

 

Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren steigt binnen Jahresfrist um 4,5 %

 

Trotz der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehenden erhöhten Sterblichkeit wuchs die Zahl der älteren Menschen im Jahr 2020 weiter: Am stärksten stieg die Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren mit einem Plus von 255 000 Personen oder 4,5 % auf 5,9 Millionen. Die Zahl der Seniorinnen und Senioren zwischen 60 und 79 Jahren erhöhte sich um 96 000 auf 18,2 Millionen (+0,5 %). Dagegen nahm die Bevölkerung in der Altersgruppe zwischen 20 und 59 Jahren um 367 000 Personen ab und umfasste Ende 2020 rund 43,7 Millionen Frauen und Männer (-0,4 %). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren blieb mit 15,3 Millionen nahezu unverändert (+4 000). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung erhöhte sich wie im Vorjahr um 0,1 auf 44,6 Jahre.

 

Bevölkerungszuwachs im Westen deutlich geringer als 2019, Rückgang im Osten leicht verstärkt

 

In den Bundesländern zeigten sich 2020 folgende Entwicklungen: Berlin und Nordrhein-Westfalen verzeichneten im Vergleich zu 2019 einen Bevölkerungsverlust von 5 000 beziehungsweise 22 000 Personen, nachdem die Bevölkerung in den Vorjahren noch gewachsen war (2019: +25 000 bzw. +15 000). Neben der verminderten Zuwanderung aus dem Ausland war dabei für Berlin zusätzlich eine verstärkte Abwanderung in andere Bundesländer ursächlich. Umgekehrt ist die Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns aufgrund einer gestiegenen Zuwanderung aus dem Inland um 3 000 Personen gewachsen, nachdem sie 2019 noch zurückgegangen war (-2 000).

 

Die größten absoluten Bevölkerungszunahmen im Jahr 2020 verzeichneten Bayern (+15 000) gefolgt von Niedersachsen (+10 000) und Brandenburg (+9 000). Neben Nordrhein-Westfalen und Berlin waren Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bremen von Bevölkerungsverlusten betroffen. Dabei haben sich die Bevölkerungsverluste in Thüringen und vor allem Sachsen gegenüber 2019 verstärkt.

 

Insgesamt verzeichneten die westdeutschen Bundesländer (ohne Berlin) einen Bevölkerungszuwachs um 24 000 Personen auf 67,0 Millionen, der 2020 jedoch deutlich niedriger ausfiel als 2019 (+144 000). In Ostdeutschland (ohne Berlin) nahm die Bevölkerungszahl um 30 000 und damit im Vergleich zu 2019 (-21 000) noch weiter ab und betrug am Jahresende 12,5 Millionen.

 

Bevölkerungszahlen auf Kreisebene: 178 Kreise mit Zuwächsen, 192 mit Rückgängen

 

In der Corona-Pandemie kommen den Bevölkerungs- beziehungsweise Einwohnerzahlen auf Kreisebene eine besondere Bedeutung zu, da die Zahl der Corona-Neuinfektionen bei der Inzidenzberechnung ins Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl gesetzt wird. Im Jahr 2020 hat die Bevölkerung in 178 Kreisen zugenommen, in 192 Kreisen abgenommen und ist in 31 Kreisen nahezu konstant geblieben. Die Bevölkerungszahlen in den Landkreisen und kreisfreien Städten zum Jahresende 2020 sind in der Kreistabelle in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar. Zahlen auf Kreisebene und nach Altersgruppen enthält auch die Kreiskarte im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes sowie im Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Quellen: DESTATIS-Pressemitteilung Nr. 287 vom 21. Juni 2021, „FAZ“ am 23. Juni 2021