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09.04.2021 09:23 Alter: 3 yrs
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene

Neue Statistik: Bedarf an Ärzten nach wie vor groß

KBV: „Die Ressource Arzt bleibt knapp.“


 

 

Der Trend zu Anstellung und Teilzeit in der ambulanten Versorgung ist ungebrochen. Dies ergibt sich aus der aktuellen Arztzahlstatistik der KBV für das Jahr 2020. Zudem zeigt sich, dass die Zahl der Hausärzte im Vergleich zum Vorjahr wiederum abnahm. Insgesamt sei zwar die Zahl der Ärzte und Psychotherapeuten nach Köpfen deutlich gestiegen, doch durch Anstellung und Teilzeit sei der Zuwachs geringer, konstatierte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen und fügte hinzu: „Die Ressource Arzt bleibt knapp.“ „Die Arztzeit wird weniger, obwohl es mehr Ärzte gibt“, betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister. „Die Arztzeituhr läuft weiter rückwärts.“ Die Zahl der Vertragsärzte und -psychotherapeuten stieg laut Bundesarztregister im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent. Der eigentliche Zuwachs liegt angesichts der vielen Teilzeit- und Angestelltenverhältnisse lediglich bei 0,8 Prozent. Im Jahr 2020 nahmen 180.581 (2019: 177.581) Ärzte und Psychotherapeuten an der vertragsärztlichen Versorgung teil – davon 150.850 (2019: 149.710) Ärzte und 29.731 (2019: 28.116) Psychotherapeuten. Die Anzahl der Ärzte und Psychotherapeuten, die in Medizinischen Versorgungszentren und Praxen angestellt sind, hat sich weiter auf 42.631 (2019: 39.477) erhöht.

 

Mehr Anreize für die Niederlassung schaffen

 

Ein deutlicher Zuwachs wurde bei den Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendärzten und Nervenärzten verzeichnet. Hintergrund ist, dass bei diesen Arztgruppen im Zuge der Bedarfsplanungsreform des Gemeinsamen Bundesausschusses 2019 neue Niederlassungsmöglichkeiten geschaffen wurden. In diesem Zusammenhang forderte der KBV-Vorstandsvize: „Wir müssen weiterhin mehr Anreize für eine Niederlassung schaffen.“ Gerade in Corona-Zeiten werde einmal mehr deutlich, „wie wichtig die ambulante Versorgung für das Gesundheitssystem ist“.

 

Hausärzte spielen zentrale Rolle

 

Gesunken ist im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Hausärzte um 0,1 Prozent. Die abnehmende Zahl bei Hausärzten sei seit Jahren zu beobachten, betonte Hofmeister. Doch gerade diese Fachgruppe nehme in der Versorgung eine zentrale Rolle ein – insbesondere in der Pandemie. „Mehr als 90 Prozent der COVID-19-Patienten wurden und werden ambulant behandelt.“ Der Frauenanteil bei Ärzten und Psychotherapeuten steigt kontinuierlich und nimmt nun fast 50 Prozent ein. Bei den Psychologischen Psychotherapeuten ist der Anteil der Frauen mit 76 Prozent am höchsten. Das Durchschnittsalter der Ärzte und Psychotherapeuten sank seit Längerem erstmals minimal von 54,25 auf 54,23. Quelle: KBV-„PraxisNachrichten“ am 8. April 2021