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17.02.2021 14:27 Alter: 3 yrs
Kategorie: Gesundheitspolitik, Zahnheilkunde

Dattelner Kinderpalliativstation „Lichtblicke“ erhält Qualitätssiegel

Zertifizierung durch Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP)


 

 

Die Zertifizierung und Anerkennung von Palliativstationen durch die DGP ist eine wichtige qualitätssichernde Maßnahme in der palliativen Versorgung. Mit Hochdruck hatte das Kinderpalliativteam um Leiter und Chefarzt Prof. Boris Zernikow deshalb monatelang daran gearbeitet, das wegweisende Qualitätssiegel zuerkannt zu bekommen. „Die DGP-Zertifizierung belegt einer Palliativstation, dass sie in der Lage ist, die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau nach definierten Vorgaben zu erbringen“, beschreibt Dörte Garske, pflegerische Bereichsleiterin am Kinderpalliativzentrum und verantwortlich für den Zertifizierungsprozess, die Zielsetzung der Zertifizierung. Diese erfolgte durch das internationale Zertifizierungsinstitut ClarCert.

 

Die vorbereitenden Maßnahmen dafür an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln hatten einen positiven Effekt auf die Arbeitsprozesse der Station Lichtblicke, wie Garske im Rückblick reflektiert: „Wir haben sämtliche Prozessabläufe bei uns optimiert und die Transparenz erhöht. So verbessern wir kontinuierlich die Qualität unserer Versorgung.“ Das aufwändige Zertifizierungsverfahren stellt hohe Ansprüche an die personelle Ausstattung, die Qualifizierung von Mitarbeitenden, die Standardisierung der Abläufe sowie das Einholen von Rückmeldungen der Patientinnen, Patienten sowie deren Eltern. Welche Räumlichkeiten gibt es? Wie und mit welchem Ziel werden sie genutzt? Welche medizinischen Geräte kommen wo und warum zum Einsatz? Diese und weitere Fragen, aber auch Bereiche wie die Mitarbeiterführung, das Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeitende, Fortbildungskonzepte oder die Dokumentation sämtlicher Prozesse standen auf dem Prüfstand.

 

„Die größte Hürde für uns war, dass das Zertifizierungsverfahren nicht auf Kinderpalliativstationen ausgerichtet war. Und diesen Prozess zudem noch während der Corona-Pandemie zu stemmen, war schon eine echte Herausforderung für unser gesamtes Team. Doch der gemeinsame Kraftakt hat sich gelohnt“, zeigt sich Garske enorm erleichtert. „Für ihren tollen Einsatz bin ich allen Beteiligten unheimlich dankbar.“

 

Auch die Mitarbeitenden auf der Station Lichtblicke erhoffen sich viel von der Zertifizierung: „Es wäre schön, wenn durch das Qualitätssiegel auch die Öffentlichkeit verstärkt darauf aufmerksam wird, wie wichtig eine umfassende Kinderpalliativversorgung für die gesamte Familie ist“, wünscht sich Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Anja Berkenkötter, die seit rund eineinhalb Jahren auf der Station Lichtblicke tätig ist. Chefarzt Prof. Zernikow hat dabei auch den langfristigen Nutzen dieser wichtigen Zertifizierung im Blick: „Die Vergütung im Gesundheitswesen wird sich an der Qualität der Versorgung orientieren. Da ist es nur folgerichtig, dass wir uns als erste pädiatrische Palliativstation in Deutschland von unserer Fachgesellschaft haben zertifizieren lassen.“

 

Nun richten Zernikow und sein Team den Blick weiter nach vorne: Im März wird die Baustelle für den lange geplanten Erweiterungsbau auf dem Dach des Kinderpalliativzentrums eingerichtet. Der OP-Trakt, der hier in einer rund anderthalbjährigen Bauphase entstehen wird, wird die Versorgungsleistung am Kinderpalliativzentrum weiter optimieren. Mehr denn je wird damit Datteln eine hervorragende und sehr kompetente Anlaufstelle für Eltern sein, die mit ihrem schwerstkranken Kind Hilfe suchen. Quelle: U/WH am 16. Februar 2021; mehr Infos zum Kinderpalliativzentrum unter: www.kinderpalliativzentrum.de