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07.12.2020 15:57 Alter: 3 yrs
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik

Vertragsärzte stehen in der ersten Reihe

KBV-Vorstand zur aktuellen Corona-Lage


 

 

Die niedergelassenen Ärzte stehen für die Corona-Impfungen bereit. Ohne sie wird es nicht gehen. Das sagte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen beim Online-Treffen der Mitglieder der Vertreterversammlung am vergangenen Freitag. Zugleich forderte er, dass die Leistungen der Praxen mehr Anerkennung erfahren und der Schutzschirm für Praxen verlängert wird. Wie gut und schnell das Impfen gelinge, hänge zuallererst von der zur Verfügung stehenden Menge des Impfstoffs ab, betonte Gassen. „Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, alles daran zu setzen, dass möglichst schnell Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht, damit wir alle Impfwilligen zügig impfen können.“

 

Mitarbeit in Impfzentren

 

Bei der Durchführung der Impfung sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende die Hilfe der niedergelassenen Ärzte sowie der Medizinischen Fachangestellten in den Impfzentren zu. Zahlreiche Kassenärztliche Vereinigungen hätten entsprechende Aufrufe gestartet und die Resonanz sei vielerorts beeindruckend. „Das zeigt: Die Vertragsärztinnen und -ärzte stehen auch in dieser entscheidenden Phase der Pandemie in der ersten Reihe.“

 

Schutzschirm für Praxen erhalten

 

Kritik übte Gassen daran, dass niedergelassene Ärzte Psychotherapeuten für ihre Arbeit teils eine geringe Wertschätzung erfahren würden: „Leider wird deren Engagement von Politik und Leistungsträgern scheinbar als so selbstverständlich angesehen, dass alle dadurch entstehenden Aufwände und auch Einbußen für die Praxen als bereits eingepreist gelten. „Während die Krankenhäuser mittlerweile eine Meisterschaft darin entwickelt haben, immer neue milliardenschwere Geldspritzen durch den Staat zu fordern, müssen wir seit Wochen darum kämpfen, dass der Schutzschirm für die Praxen in der Pandemie erhalten bleibt“, kritisierte Gassen. Für diesen Schutzschirm müsste noch nicht einmal der Steuerzahler aufkommen, da es sich um ohnehin schon verhandeltes und geplantes Honorar für das Jahr 2021 handele. 

 

Hofmeister: „Angst ist kein guter Ratgeber“

 

Ein langfristiges Konzept im Umgang mit SARS-CoV-2, das auf Realismus statt Alarmismus setzt, forderte Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV: „Das Virus ist da und es wird bleiben.“

 

Seit Beginn der Corona-Pandemie werde von politischer Seite hauptsächlich mit negativen und angsterzeugenden Bildern und Botschaften gearbeitet, so Hofmeister. Dies widerspräche dem ärztlichen Erfahrungswissen zutiefst. „Als Ärzte wissen wir aus unserer täglichen Praxis: Angst ist kein guter Ratgeber.“ Dass die ersten Impfstoffe jetzt vor der Zulassung stünden, lasse in der Tat hoffen – auch wenn es noch einige Unbekannte in der Gleichung gebe. „Das Impfen ist ein Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie. Dennoch muss weiter der Umgang mit dem Virus beachtet werden“, so Hofmeister. Denn das Virus werde auch mit einer Impfung nicht eliminiert werden.

 

Beschlüsse im Nachgang

 

Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Sitzung der Mitglieder der Vertreterversammlung erstmals online statt. Da die 60 Delegierten nicht in Berlin, sondern digital zusammenkamen, konnten keine Beschlüsse gefasst werden. Dies erfolgt anschließend im schriftlichen Beschlussverfahren. Quelle: KBV am 4. Dezember 2020