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18.11.2020 15:50 Alter: 3 yrs
Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, Praxismanagement

"Wir wollen Mitte Dezember einsatzbereit sein"

KBV zur Corona-Impfung


 

 

Die Vorbereitung von COVID-19-Impfungen in der Bevölkerung läuft auf Hochtouren. Neben dem Aufbau von Impfzentren geht es vor allem um Fragen wie die Terminkoordination sowie die Priorisierung und Aufklärung der Patienten, wie KBV-Vize-Chef Dr. Stephan Hofmeisterin einem Video-Beitrag berichtete. Die KBV und die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) stünden dazu im engen Austausch mit Bund und Ländern, um möglichst viele Dinge vorab zu klären, sagte Hofmeister. „Die Planungen sind so, dass wir Mitte Dezember einsatzbereit wären.“ Doch noch sei vieles unklar. „Denn was wir am Ende tatsächlich brauchen, ist eine Zulassung für einen Impfstoff“, erläuterte Hofmeister. Erst dann stünden Details zum Impfstoff und zu etwaigen Einschränkungen und Besonderheiten fest, sodass auch erst dann die konkrete Umsetzung erfolgen könne.

 

Besondere Rolle der Vertragsärzte

 

Die Vertragsärzte werden Hofmeister zufolge eine besondere Rolle bei der Corona-Impfung spielen. Große Teile der Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit zu impfen, sei nur mit den Vertragsärzten möglich. Impfen sei Arztsache, insbesondere bei einem neuen Impfstoff und der Menge an Impfungen, die benötigt würden, unterstrich Hofmeister. Idealerweise müssten rund 60 Prozent der Bevölkerung durchgeimpft werden, um eine Herdenimmunität zu erreichen. „Das sind so viele Menschen, dass es ohne die Vertragsärztinnen und -ärzte überhaupt nicht gehen wird“, betonte der KBV-Vize-Chef.

 

Enger Austausch mit dem BMG

 

Hofmeister wies darauf hin, dass die KBV im engen Dialog mit dem Bundesministerium für Gesundheit steht. Dabei gehe es vor allem um Dinge, die zentral und einheitlich geregelt werden müssten. So sei insbesondere eine Priorisierung der Impfmaßnahmen und deren klare Kommunikation von großer Bedeutung, wenn zunächst nur begrenzte Impfstoffmengen zur Verfügung stünden. „Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist den Eindruck zu erwecken, dass möglichst viele sich melden sollen zum Impfen, um nachher zu sagen, es ist nicht genug Impfstoff für euch da“, sagte Hofmeister. Deshalb müsse dringend über den Bund korreliert werden.

 

Impfungen in mehreren Schritten denkbar

 

In Hinblick auf die Organisation der Impfungen geht Hofmeister von mehreren Schritten aus: Stehen am Anfang nur wenig Impfstoffdosen zur Verfügung, sollten zunächst medizinisches Personal, Risikogruppen sowie Menschen, die für das Gemeinwesen besonders relevante Funktionen erfüllen, wie Beschäftigte bei Polizei und Feuerwehr, geimpft werden. Dies werde vermutlich in Impfzentren erfolgen. Gäbe es zu einem späteren Zeitpunkt dann ausreichend Impfstoff, könne die Impfung wie gewohnt über die Praxen verabreicht und damit auch eine sehr große Zahl der Bevölkerung schnell geimpft werden. Derzeit laufen Hofmeister zufolge auf Länderebene in enger Abstimmung mit den KVen die Vorbereitungen für die Einrichtung von Impfzentren. Einer der zentralen Punkte sei hierbei neben Lagerung und Transport des Impfstoffs auch die Organisation der Terminvergabe, wofür die Nummer des Patientenservices der KVen 116117 im Gespräch sei.

 

Impfung gegen SARS-CoV-2

 

Mehrere Impfstoffkandidaten sind in der Entwicklung bereits weit fortgeschritten, sodass Experten noch für dieses Jahr oder Anfang 2021 mit ersten Zulassungen für einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung COVID-19 in Deutschland rechnen. So hatten vor wenigen Tagen das Mainzer Unternehmen Biontech sowie der US-Konzern Moderna vielversprechende Daten zu zwei Corona-Impfstoffen veröffentlicht. Quelle: KBV-PraxisNachrichten_181120