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13.11.2020 11:17 Alter: 3 yrs
Kategorie: Gesundheitspolitik

KBV: Ärztlicher Dialog über Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung

Vorschläge für Strategiewechsel


 

 

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) will gemeinsam mit Ärzten einen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der Pandemie entwickeln. Ziel sei ein Werkzeugkasten mit unterschiedlichen Instrumentarien, die langfristig gegen das Coronavirus eingesetzt werden können, sagte KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Gassen. Die KBV wolle nicht warten, bis der Lockdown beendet sei, sondern die Zeit nutzen. Deshalb würden in den nächsten Tagen die Kolleginnen und Kollegen in den Berufsverbänden und Fachgesellschaften angeschrieben mit der Aufforderung, sich in den innerärztlichen Austausch einzubringen, teilte Gassen in einem Video-Interview mit. Mit ihrem jüngst vorgelegten Positionspapier zum Umgang mit der Pandemie hat die KBV eine intensive Diskussion nicht nur innerhalb der Ärzteschaft ausgelöst. Gemeinsam mit den Virologen Prof. Hendrik Streeck und Prof. Jonas Schmidt-Chanasit wirbt sie darin für einen Strategiewechsel bei der Bekämpfung der Pandemie und legt erste Vorschläge vor.

 

Handhabbare Lösungsvorschläge

 

„Das Positionspapier habe zumindest die Diskussion entfacht, das war gut und wichtig“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende. Es habe viel Zustimmung gegeben und natürlich auch Kritik, die allerdings eher prozedural sei. Viele hätten geäußert, sich nicht rechtzeitig und richtig eingebunden zu fühlen. Mit dem nunmehr eröffneten Dialog will die KBV das ändern und praktikable Strategien zur Bekämpfung des Coronavirus erarbeiten, ohne die Pandemie zu verharmlosen. Dabei geht es um konkrete und handhabbare Lösungsvorschläge mit langfristiger Perspektive zum Schutz der Menschen.

 

Eine Diskussion erwartet Gassen zu Themen wie Impfstrategie, Einsatz von Schnelltests, Bereitstellung von FFP-2-Masken in Pflegeeinrichtungen oder Kontaktnachverfolgung. Es gehe darum, „und so möchten wir das Papier auch verstanden haben“, eine Art Werkzeugkasten zu bauen mit der Möglichkeit, sich regional daraus bedienen oder ihn auch ergänzen zu können, erläuterte Gassen.

 

Innerärztlicher Austausch

 

Der KBV-Chef stellte klar, dass es ihm nicht um ein weiteres Positionspapier gehe, sondern um den innerärztlichen Austausch. Denn so essentiell die Wissenschaft gerade in einer viralen Pandemie sei, so wichtig sei auch die Transmission in der Umsetzung in die reale Versorgung, sagte er und fügte hinzu: „Und da sind nun mal die Ärzte, ob in der Niederlassung oder im Krankenhaus, diejenigen, die unmittelbar mit den Patienten Kontakt haben.“ Deshalb seien diese Ergebnisse und diese Erfahrungen enorm wichtig, „um sozusagen die abstrakten wissenschaftlichen Erkenntnisse in eine realistisch umsetzbare Strategie umzusetzen“. Quelle: KBV-„PraxisNachrichten“ am 12. November 2020