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Kategorie: Berufspolitik, Zahnheilkunde
100 Jahre Zahnmedizinische Aus- und Fortbildung
Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe hat Fortbildungsgeschichte geschrieben
In diesem Jahr feiert die Akademie für Zahnärztliche Fortbildung in Karlsruhe ihr 100-jähriges Bestehen. Sie ist somit das erste und älteste zahnärztliche Fortbildungsinstitut in Deutschland und bis zum heutigen Tag, so Akademie-Direktor Prof. Winfried Walther „in der Vereinigung von praktischer Zahnheilkunde, internationaler Fortbildung und wissenschaftlicher Tätigkeit einzigartig in der Welt.“ Dies hat die Akademie Karlsruhe vier außergewöhnlichen Männern zu verdanken: den Direktoren Emil Kimmich, Prof. Dr. Walther Engel, Prof. Dr. Michael Heners und Prof. Dr. Winfried Walther. Ein Blick in die bewegte Geschichte der Akademie.
Erste Jahre und Gründung des Fortbildungsinstituts.
Die Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe ist ein Haus mit Tradition. Ihr Gründungsjahr ist das Jahr 1960. Ihre Geschichte reicht jedoch bis in das Jahr 1920 zurück, als das Lehr- und Fortbildungs-Institut des Verbandes der Dentisten im Deutschen Reich in Karlsruhe mit dem Direktor Emil Kimmich eröffnet wurde. Dentisten und Zahnärzt*innen mehrerer Generationen haben in diesem Institut gelernt, sie haben sich fortgebildet und damit an einer Verbesserung der zahnärztlichen Versorgung gearbeitet. Die damals gegründete Institution hat viele Veränderungen erlebt. 40 Jahre später wurde sie zur ersten Einrichtung der Deutschen Zahnärzteschaft, die ausschließlich der Fortbildung gewidmet war. Nachdem am 1. April 1953 das Zahnheilkundegesetz in Kraft getreten war, galt für die Dentistischen Ausbildungsinstitute ein Übergangsintervall von 7 Jahren, in dem begonnene nicht-universitäre Ausbildungen zum Zahnarzt*in abgeschlossen wurden. Danach schlossen andere Ausbildungsinstitute, denn das Gesetz legte fest, dass zur Ausübung der Zahnheilkunde ab 1960 die über ein Studium der Zahnmedizin zu erlangende Approbation Voraussetzung sei. Dies beendete einen fast 80 Jahre dauernden Dualismus von Zahnärzten und Dentisten. Währenddessen setzte Direktor Prof. Dr. Walther Engel, seit 1950 Direktor des „Dentistischen Institut Karlsruhe“, mit Pioniergeist und Mut seine Idee der Gründung des ersten zahnärztlichen Fortbildungsinstituts durch. Die Zehn-Jahres-Bilanz konnte sich sehen lassen: 466 Kurse mit 14.300 Teilnehmern, wobei maximal 39 Teilnehmer pro Kurs zugelassen waren. Nach 15 Jahren konnte man bereits 25.000 Kursteilnehmer vermelden, die an den ganz- und mehrtägigen Fortbildungen teilgenommen hatten. 1976 erhielt das Fortbildungsinstitut den Namen „Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe“ und 1979 begrüßte Prof. Engel den 40.000. Kursteilnehmer in Karlsruhe.
Renommiertes Institut.
Ein weiterer Meilenstein zur Umwandlung des Instituts zur Akademie, wie sie viele Zahnärzt*innen in der Sophienstraße in Erinnerung haben, war der große Umbau von 1978 bis 1981. Nach zwei Jahren Bauzeit konnte man in der Sophienstraße eine moderne Fortbildungseinrichtung einweihen, die mit allen Optionen für einen technisch und didaktisch ausgefeilten Unterricht versehen war. Über 2000 Quadratmeter standen für Behandlung und Fortbildung zur Verfügung und die Akademie wurde als Weiterbildungsstätte für Kieferorthopädie zugelassen. Prof. Dr. Michael Heners trat in der runderneuerten Akademie am 28. März 1981 sein Direktorat an. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Akademie Karlsruhe zum weltweit renommierten zahnärztlichen Fortbildungszentrum. Mit ihrer Trias aus zahnärztlicher Fortbildung, zahnärztlicher Behandlung und zahnmedizinischer Wissenschaft wurde die Einrichtung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg wegweisend für andere Institute in ganz Europa. Quelle: Informationszentrum Zahn- und Mundgesundheit Baden-Württemberg (IZZ)