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21.09.2020 09:59 Alter: 4 yrs
Kategorie: Berufspolitik, Kommentare

Ergänzung der Approbationsordnung gefordert

„Ärzte und Zahnärzte sollten mehr über den Nationalsozialismus wissen!“


 

 

Eine Meinung (Dr. Michael Loewener / ZfN):

 

Mit der Untersuchung der Rolle der Zahnärzte während des Dritten Reiches stelle die Zahnärzteschaft sich ihrer Verantwortung, und die Ergebnisse der Aufarbeitung der Rolle der Zahnärzteschaft in der NS-Zeit müssten in die Lehre in den Universitäten getragen werden, lautet die weiterreichende Forderung des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung Felix Klein. Und er fordert in diesem Sinne eine Ergänzung der Approbationsordnung für Zahnärzte.

 

Weiter führte Klein aus: „Es gibt heute zu viele Mediziner, die unzureichende Kenntnisse über die Rolle der Medizin im Dritten Reich haben – und hier schließe ich Zahnmediziner mit ein. Beispielsweise fehlt es an Wissen über die menschenverachtenden Versuche und die eklatanten Verstöße gegen den Hippokratischen Eid von Ärzten und Zahnärzten in der Zeit des Nationalsozialismus.“

 

Klein verwies ferner darauf, dass sich seinerzeit mehr als 60 Prozent der Hochschullehrer der Zahnheilkunde und der Kieferchirurgie der NSDAP angeschlossen hätten und kommt zu der Feststellung, dass es sich im Vergleich zu anderen Berufsgruppen um einen „weitaus höheren Prozentsatz“ gehandelt hätte. Wie hoch mag wohl der Prozentsatz bei Hochschullehrern in der juristischen Fakultät gewesen sein?

 

Ganz ohne Frage kann – und gerade in dieser Zeit – nicht oft genug auf die Gräuel der NS-Zeit und an die Beteiligung weiter Bevölkerungsteile und Berufsgruppen erinnert werden. Aus Sicht des Berufsstandes ist die geschichtliche Betrachtung und Aufarbeitung der Gräueltaten, in die Ärzte und Zahnärzte passiv verflochten oder an denen sie aktiv beteiligt waren, eine wichtige Aufgabe. Allerdings kann man Zweifel daran haben, ob im Jahr 2020 eine Ergänzung der Approbationsordnung – in diesem Fall für Zahnärzte – sinnvoll ist []

 

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