Zum Hauptinhalt springen

Aktuell

<  NRW startet „Überbrückungshilfe Plus“
13.07.2020 10:48 Alter: 4 yrs
Kategorie: Arbeitsrecht, Berufspolitik, Gesundheitspolitik, GKV-Szene

Über 600.000 Kurzarbeiter im Gesundheitssektor

Antwort auf Kleine Anfrage der FDP


 

 

Die FDP-Bundestagsfraktion hatte sich mit einer Kleinen Anfrage (BT-Drucksache 19/20013) zum Thema „Nichtbehandlung von Krankheiten“ während der COVID-19-Pandemie gewandt und hierzu folgende Vorbemerkung formuliert: „Während der COVID-19-Pandemie kommt es in Deutschland möglicherweise zu einer verringerten Nachfrage an medizinischen Dienstleistungen einschließlich Notfallversorgung. Dies könnte darauf hindeuten, dass notwendige medizinische Versorgung unterbleibt, was wiederum zu einer erhöhten Sterblichkeit beitragen könnte.“

 

Ein Aspekt betraf dabei die Anmeldung von Kurzarbeit im medizinischen Sektor:

 

  • „Für wie viele Menschen im medizinischen Sektor und aufgeschlüsselt nach Berufsgruppen ist derzeit nach Kenntnis der Bundesregierung Kurzarbeit angemeldet?
  • Wie hat sich das monatlich seit Beginn des Jahres 2020 entwickelt?“

 

Namens der Bundesregierung hat das Bundesministerium für Gesundheit die Kleine Anfrage am 30. Juni 2020 wie folgt beantwortet (BT-Drucksache 19/20522):

 

„Nach Angaben der Statistik der Bundesagentur für Arbeit wurde seit Beginn des Jahres 2020 für rund 601.000 Beschäftigte in der Wirtschaftsabteilung 86 „Gesundheitswesen“ der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. […] Informationen zu den ausgeübten Berufen der Personen in den Anzeigen über beabsichtige Kurzarbeit liegen nicht vor.“

 

Laut beigefügter Tabelle der Bundesagentur haben sich die dort eingegangenen Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit in den vergangenen Monaten wie folgt entwickelt:

 

Personen im Gesundheitswesen in eingegangenen Anzeigen:

 

  • Januar 2020           0
  • Februar 2020         61
  • März 2020             92.796
  • April 2020             461.908
  • Mai 2020               46.753 (vorläufig)

 

Zahl der Anzeigen:

 

  • Januar 2020           0
  • Februar 2020         3
  • März 2020            11.715
  • April 2020              64.720
  • Mai 2020                6.258       (vorläufig)

 

Trotz dieser Situation auf dem Arbeitsmarkt gebe es – so das BMG – bislang für Deutschland keine gesicherten Daten, in welchem Umfang Krankheiten wegen COVID-19 nicht behandelt worden seien. Auch habe die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wiederholt bestätigt, dass die Versorgung aus ihrer Sicht sichergestellt sei. Quelle: BT-Drucksache (s.o.)