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Kategorie: Berufspolitik, Gesundheitspolitik, Praxisfinanzen, Praxismanagement, Zahnheilkunde
Hochaktuelles Thema: „Hygienekosten in Zahnarztpraxen“
IDZ-Untersuchung: Aufwand rund 70.000 Euro pro Jahr und Praxis
Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) – wissenschaftliches Forschungsinstitut in gemeinsamer Trägerschaft von BZÄK und KZBV – hat in seiner Materialienreihe soeben den Band 37 unter dem Titel „Hygienekosten in Zahnarztpraxen“ veröffentlicht. Autor dieser im Deutschen Ärzteverlag DÄV GmbH erschienenen Publikation ist Dr. rer. pol. Nicolas Frenzel Baudisch vom IDZ. Die ISBN lautet: 978-3-7691-0634-3. Im Klappentext heißt es:
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zahnarztpraxen ergreifen in ihrem Alltag viele diverse Maßnahmen zur Ansteckungsverhütung: von der Händehygiene über die Instrumentenaufbereitung bis hin zur Wischdesinfektion von Behandlungsstühlen. In verschiedenen Bereichen sind daher unterschiedliche Hygienekosten enthalten. Diese angemessen zu erfassen und zu beziffern, bringt gewisse Herausforderungen mit sich. Die vorliegende Hygienekostenstudie verwendet aus diesem Grund drei gesonderte Datenquellen. Im Rahmen von „Zeitaufnahmen“ fanden direkte Beobachtungen von hygienebedingten Tätigkeiten in Zahnarztpraxen statt. Ein „Praxissurvey“ erfasste mittels eines Fragebogens die Material- und Gerätekosten in zufällig ausgewählten Zahnarztpraxen aus jedem Bundesland. Schließlich fanden „Sekundärdaten“ aus anderen Quellen wie dem Statistischen Bundesamt Eingang in die Analysen. Die Ergebnisse des Buchs bieten einen Überblick über die Gesamthygienekosten in Zahnarztpraxen in Deutschland. Mittels Regressionsanalysen werden diejenigen Praxisstrukturmerkmale herausgearbeitet, auf die die Gesamthygienekosten im Wesentlichen zurückgehen. Zudem enthält das Buch Erläuterungen dazu, wie das Regressionsmodell im Sinne eines Baukastensystems von Zahnärzten dazu genutzt werden kann, um datengestützt die Gesamthygienekosten der eigenen Praxis zu schätzen.“
Zitat aus Kapitel 6 „Diskussion und Schlussfolgerungen“:
„[…] Die Gesamthygienekosten in deutschen Zahnarztpraxen jeglicher Praxisform beliefen sich im Jahr 2016 auf durchschnittlich rund 70.000 Euro. Davon entfielen ein Drittel auf Sachkosten und zwei Drittel auf Personalkosten. Anders gewendet standen Sachkosten und Personalkosten damit in einem Verhältnis von 1:2.
Beim Vergleich von Einzelpraxen mit anderen Praxisformen fällt zunächst auf, dass die Gesamthygienekosten von Einzelpraxen mit durchschnittlich rund 65.000 EUR auf einem geringeren Niveau rangieren als die der übrigen Praxisformen mit einem Mittelwert von rund 87.000 EUR; Einzelpraxen gleichen sich untereinander nehr hinsichtlich ihrer Gesamthygienekosten als dies andere Praxisformen untereinander tun. Bei den tendenziell größeren anderen Praxisformen macht sich zudem offensichtlich eine stärkere Arbeitsteilung als Skaleneffekt bemerkbar: Liegt das Verhältnis von Sach- zu Personalkosten bei Einzelpraxen durchschnittlich noch bei ziemlich genau 1:2, so verringert sich der Personalkostenanteil bei den sonstigen Praxisformen, sodass dieses Verhältnis nur noch 1:1,7 beträgt.
Besieht man sich regionale Unterschiede bei den Gesamthygienekosten, so sind bisweilen deutliche Differenzen feststellbar: Die beobachteten regionalen Mittelwerte schwankten zwischen rund 45.000 EUR in Thüringen und rund 95.000 EUR in Baden-Württemberg […]“ Quelle: IDZ im April 2020