Zum Hauptinhalt springen

Aktuell

< BZÄK: Dramatische Einnahmeausfälle schon jetzt
03.04.2020 09:10 Alter: 4 yrs
Kategorie: Gesundheitspolitik, Praxismanagement, Zahnheilkunde

Infografik zum Kontaktmanagement für Praxispersonal

Neu vom RKI


 

 

Wie sollte eine Praxis vorgehen, wenn medizinisches Personal Kontakt zu einem bestätigten COVID-19-Fall hatte? Das stellt eine neue Infografik des Robert Koch-Institutes (RKI) anschaulich dar. Auf einer extra Seite wird das flexiblere Vorgehen bei Personalmangel abgebildet. Für medizinisches Personal sind die Risikokategorien (Ia, Ib, III) anders aufgeteilt als beim Kontaktmanagement für die allgemeine Bevölkerung (I, II). Zudem unterscheiden sich das weitere Vorgehen und die jeweiligen Maßnahmen. Auch empfiehlt das Robert Koch-Institut Praxen mit Personalmangel eine flexiblere Handhabung bei der sogenannten Kontaktpersonennachverfolgung: Es geht darum, sowohl den Infektionsschutz durch einen adäquaten Umgang mit Kontaktpersonen weiterhin zu gewährleisten als auch die medizinische Versorgung bei einem möglichen Personalmangel zu sichern.

 

Handlungsoptionen des RKI für den weiteren Einsatz des Personals: Diese Hinweise gelten im Fall eines relevanten Personalmangels, also wenn die adäquate Versorgung der Patienten nicht mehr gewährleistet werden kann. Deren Anwendung sollte möglichst gemeinsam mit dem Gesundheitsamt und unter Berücksichtigung der angestrebten Schutzziele vorgenommen werden. Die Hinweise des RKI kommen bei Personalmangel insbesondere unter folgenden Umständen in Frage:

 

  • Exposition: Kategorie Ia Medizinisches Personal mit hohem Expositionsrisiko, zum Beispiel ungeschützte relevante Exposition zu Sekreten, Exposition gegenüber Aerosolen von COVID-19-Fällen (z.B. im Rahmen von Bronchoskopie)
  • Exposition: Kategorie Ib Medizinisches Personal mit begrenztem Expositionsrisiko, zum Beispiel medizinisches Personal mit Kontakt unter 2 Metern zu COVID-19-Fällen ohne Schutzausrüstung, ≥15 Minuten face-to-face Kontakt (ohne Exposition wie unter Ia beschrieben); grundsätzlich gilt: je länger und enger der Kontakt, desto höher das Risiko.
  • Medizinisches Personal mit Erkältungssymptomen
  • SARS-CoV-2-positives medizinisches Personal

 

Exponiertes medizinisches Personal kann demnach bei Personalmangel unter Beachtung der hygienischen Voraussetzungen weiterarbeiten:

 

  • bei der Konstellation Ia nach 7-tägiger häuslicher Absonderung und Symptomfreiheit (mit Mund-Nasen-Schutz)
  • bei der Konstellation Ib bei Symptomfreiheit (mit Mund-Nasen-Schutz)

 

Besonders zwei Prinzipien sind bei Einsatz medizinischen Personals unter den dargestellten Fallkonstellationen besonders zu beachten:

 

  • Medizinisches Personal mit Krankheitssymptomen muss umgehend getestet werden
  • Positiv getestetes medizinisches Personal darf nur in absoluten Ausnahmefällen weiterarbeiten und darf dann ausschließlich COVID-19-Patienten versorgen. Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Versorgung von Nicht-COVID-19-Patienten ist Symptomfreiheit seit mindestens 48 Stunden und 2 negative SARS-CoV-2-Tests im Abstand von 24 Stunden.

 

Die detaillierten Handlungsoptionen des RKI für den weiteren Einsatz des Personals bei diesen Konstellationen sowie die Infografik finden sich hier. Quelle: KBV-„PraxisNachrichten“ am 2. April 2020